Lehrgang

Fachingenieur Batterien VDI

Veranstaltungsnummer: L0022

Mit VDI-Zertifikat

  • Vier Pflichtmodule: Technologie von Batteriezellen, Produktion von Batteriezellen, von der Zelle zur Batterie, Batteriezellen in der Anwendung
  • Drei Wahlpflichtmodule
  • Zertifikatsprüfung

Kommende Termine:

Herbstjahrgang 2024

(ab 07. Oktober 2024)

Frühjahrsjahrgang 2025

(ab 24. März 2025)

Herbstjahrgang 2025

(ab 20. Oktober 2025)
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Teilnahmevoraussetzung

Die Teilnahmevoraussetzung für den Zertifikatslehrgang und die Prüfung ist ein ingenieurwissenschaftlicher (Fach-)Hochschulabschluss. Darüber hinaus sind mindestens drei Jahre Berufserfahrung zum Zeitpunkt der Zertifikatsprüfung nachzuweisen. Die Teilnahmequalifikation wird bei Anmeldung durch den VDI geprüft. Weitere Voraussetzung für die Teilnahme an der Zertifikatsprüfung ist der Besuch von 4 Pflichtmodulen und 3 Wahlpflichtmodulen. Sollten Sie keinen ingenieurwissenschaftlichen (Fach-)Hochschulabschluss vorweisen können, sprechen Sie uns gerne an. Bei fehlender Qualifikation und Zulassung werden wir Ihre Buchung stornieren und Sie erhalten Ihr Geld zurück.

Fachingenieur Batterien VDI

E-Mobilität ist das Thema der Stunde. Das Autoland Deutschland kommt beim Thema Batterieproduktion jedoch langsam in die Bredouille.  An verschiedenen Ecken und Enden wird bereits daran gearbeitet, der steigenden Nachfrage nachzukommen. Doch nicht nur in der Automobilindustrie, auch in einer Vielzahl anderer mobiler und stationärer Anwendungen wird der Bedarf an Batterien immer größer. Jedoch können bestehende Technologien bald an ihre Grenzen stoßen. Aus diesem Grund bedarf es der Weiterentwicklung von Batterietechnologien, um den steigenden Bedarf zu decken.

In diesem Zertifikatslehrgang wird viel Wert auf eine ganzheitliche Betrachtungsweise gelegt. Denn nur durch das interdisziplinäre und ganzheitliche Vorgehen kann sich die Automobilindustrie hinsichtlich des Themas Batterieproduktion wandeln. Hierfür bedarf es ausgebildeter Expertinnen und Experten, die Wissen verfügen über die Technologie von Batteriezellen sowie die Batteriezell-Produktion und die Anwendung von Batteriemanagementsystemen.  

Der Bedarf an zertifizierten Fachkräften ist hoch. Als „Fachingenieur Batterien VDI“ fungieren Sie als Akteur*in bzw. Multiplikator*in im Bereich der Elektromobilität und können unabhängig und kompetent Empfehlungen aussprechen. Sie sind in der Lage, die Li-Ionen Batteriezelle von der Herstellung bis zur Anwendung zur verstehen und kennen sich mit den Batteriemanagementsystemen aus. 

Ihre Ansprechpartnerin

Sie haben noch Fragen?

Hier finden Sie unsere FAQs und unser Informationsblatt zu den Zertifikatslehrgängen.

Aufbau des Lehrgangs

Der Zertifikatslehrgang "Fachingenieur Batterien VDI" wurde vom VDI gemeinsam mit Experten und Expertinnen aus der Branche als praxisorientierte Qualifizierung entwickelt. Er besteht aus 7 Modulen (4 Pflicht- und 3 Wahlpflichtmodulen) und vermittelt interdisziplinäres und aktuelles Wissen, welches Sie in der Praxis anwenden können. Die Wahlpflichtmodule können Sie individuell auf Ihre fachlichen aber auch persönlichen Präferenzen auswählen. Nach Abschluss aller 7 Module können Sie den vom VDI zertifizierten Titel "Fachingenieur Batterien VDI" erwerben. Zusätzlich besteht die Möglichkeit einen optionalen Vorbereitungsworkshop zu besuchen, welcher Sie optimal auf die Zertifikatsprüfung vorbereitet. Hinweis: Alle nachfolgenden Module können situationsbedingt auch online stattfinden.

4 Pflichtmodule

Modul 1: Technologie von Batteriezellen
Das Pflichtmodul 1 „Technologie von Batteriezellen“ gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über physikalisch-chemischen Grundlagen der Batterietechnologie. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Lithium-Ionen-Batterien. Sie lernen u.a. Materialien und Funktionsweisen kennen und erfahren, welche Rolle das Zelldesign und die Zellformate spielen. Außerdem geben die Referenten Ihnen einen Einblick in zukünftige Entwicklungen und die Potenziale alternativer Technologien. Ein Highlight dieses Moduls ist der Besuch des Fraunhofer ISC. Dort führen Sie die Mitarbeiter durch das Zentrum für Angewandte Analytik und die Zellmanufaktur. 

1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30

Einführung

  • Batterien als Wegbereiter für bahnbrechende Technologien
  • Physikalisch-chemische Grundlagen der Batterietechnologie 
  • Entwicklung der Technologie wiederaufladbarer Batterien
  • Besichtigung: Führung im Zentrum für Angewandte Analytik des Fraunhofer ISC

Lithium-Ionen-Batterien

  • Materialien und Funktionsweisen
  • Rohstoffverfügbarkeit und Recycling

Von den Materialien zur Zelle

  • Zelldesign und -formate
  • High Energy, High Power und Hybrid
  • Zelltypen/ -bauformen und ihre Vor- und Nachteile
  • Alterung und Sicherheit
  • Video und Diskussion: Gefahrenpotentiale von Lithium-Ionen-Akkus 
  • Fallstudie: Sicherheitsmaßnahmen bei der Batterie des Boeing-Dreamliners
  • Besichtigung: Führung in der Zellfertigungsmanufaktur des Fraunhofer ISC

Zukünftige Entwicklungen und alternative Technologien

  • Zellchemie heute und in Zukunft
  • Supercaps
  • Lithium-Schwefel-Zellen
  • Natriumionenbatterien
  • Festkörperbatterien
  • Polymer- und anorganische Festelektrolyte
  • Anwendungsbeispiele

Seminarleitung

Dr. Kai-Christian Möller arbeitet seit 2015 in der Zentrale der Fraunhofer-Gesellschaft in München an institutsübergreifenden Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Bereich Batterien und ist stellvertretender Sprecher der Fraunhofer-Allianz Batterien. Er befasst sich seit über 30 Jahren mit der Forschung und Entwicklung von Lithiumionenbatterien, unter anderem an der Universität Münster, der Technischen Universität Graz und den Fraunhofer-Instituten für Chemische Technologie ICT und Silicatforschung ISC, an dem er das „Zentrum für Angewandte Elektrochemie“ etablierte.

Modul 2: Die Produktion von Batteriezellen
Das 2. Pflichtmodul des VDI-Zertifikatslehrgangs „Fachingenieur Batterien VDI“ gibt Ihnen einen Überblick über den gesamten Herstellungsprozess. Sie lernen die besonderen Herausforderungen auf dem Weg von der Fertigung im Labormaßstab hin zur Serienfertigung kennen und erfahren, was die Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Zellproduktion in einer Smart Battery Factory sind. Außerdem vermitteln Ihnen unsere Referenten eine Übersicht über den Batteriezellenmarkt in Europa und geben einen Ausblick auf die zukünftigen Entwicklungen. Wertvolle Impuls erhalten Sie auch während der Besichtigung des Labors und der Forschungslinie am renommierten MEET Batterieforschungszentrum Münster. 

1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30

Der Herstellungsprozess: Eine Übersicht

  • Materialien und ihre besonderen Herausforderungen an den Produktionsprozess
  • Der Mischprozess: relevante Parameter und Zielgrößen
  • Elektrodenfertigung: Anode und Kathode werden beschichtet
  • Zell-Assemblierung: Aufbau der Komponenten zur fertigen Batteriezelle
  • Zell-Endfertigung: chemische Aktivierung/Formierung zur wiederaufladbaren, einsatzbereiten Batteriezelle

Scale-up der Produktion von der Entwicklung zur Serienreife

  • Von der manuellen Fertigung von Batteriezellen im Labormaßstab…
  • …zur semi-automatischen Entwicklungsproduktionslinie im Technikum
  • Besichtigung: Labor und Forschungslinie am MEET Batterieforschungszentrum
  • Von der automatisierten Vorserienfertigung in einer Pilotanlage…
  • …zur Serienfertigung in einer GWh-Zellfabrik
  • Video: MEET Forschungslinie

The Smart Battery Factory – Schlüsselfaktoren einer erfolgreichen Batteriezell-Produktion

  • Qualität – hoher Yield/geringer Ausschuss
  • Energieeffizienz
  • Maximaler Automatisierungsgrad
  • Sicherheit
  • TCO/Kosten

Neue Trends in der Produktion von Batteriezellen

  • Alternative Trocknungsprozesse
  • Trockenbeschichtung
  • Drucken von Batteriezellen
  • Zeitliche und räumliche Entkopplung der drei wesentlichen Produktionsprozessbereiche
  • Produktionssimulation durch den „Digitalen Zwilling“ eine Batteriezellproduktion

Batteriezellmarkt

  • Marktübersicht: Entwicklung des weltweiten Batteriezellbedarfs, der Produktionskapazitäten und der Marktanteile verschiedener Hersteller
  • Fallstudie: Die große Aufholjagd beim Aufbau von Großserienfertigungsanlagen in Europa – wer wird ins Ziel kommen und was sind die wichtigen Voraussetzungen für den Erfolg?

Seminarleitung

Dr. Falko Schappacher studierte Chemie an der Universität Münster. 2008 schloss er seine Promotion im Bereich Festkörperchemie bei Prof. Dr. Rainer Pöttgen ab. Seit 2009 ist er in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Martin Winter am MEET Batterieforschungszentrum der Universität Münster in verschiedenen Positionen tätig. Seit 2016 ist er dort Mitglied des Direktoriums.

Jan-Steffen Lang ist seit nunmehr 18 Jahren in der Batteriebranche tätig. In dieser Zeit hat er die Entwicklung der Lithium-Ionen Batterietechnologie in seinen Tätigkeiten als Geschäftsführer und Anteilseigner der europäischen Vertriebsniederlassung der ENAX Inc. - einem japanischen Unternehmen der Lithium-Ionen Batterietechnologie, sowie seit nunmehr 9 Jahren als Key-Account Manager für die Fa. PEC, einem der führenden und weltweit tätigen Anbieter von Batterie Test- und Produktionssystemen, begleitet und im Rahmen der Zusammenarbeit mit vielen namhaften Unternehmen, vornehmlich im Bereich Automotive, mit gestaltet. Dabei hat er sich ein profundes Expertenwissen, von der Lithium-Ionen Batterietechnologie bis zu Elektromobilitäts-Anwendungen, aufgebaut.

Modul 3: Von der Zelle zur Batterie
Wie wird aus eine Lithium-Ionen-Zelle eine Batterie? Mit dieser Frage beschäftigt sich das 3. Modul des VDI-Zertifikatlehrgangs „Fachingenieur Batterien VDI“. Hier erfahren Sie u.a., welche Vorteile der modulare Aufbau gegenüber dem Blockaufbau hat und für welche Einsatzzwecke sich die Serien- bez. Parallelschaltung von Batteriezellen eignet. Außerdem werden verschieden Kriterien für die Auslegung und das Design der Batterie vorgestellt und diskutiert. In einem Fallbeispiel geben Ihnen die Referenten einen Überblick der aktuell am Markt verfügbaren Batterien für Elektroautos und vergleichen deren Leistung.

Weitere Schwerpunkte des Seminars sind die elektrische, thermisch und mechanische Modellierung/Simulation von Batterien sowie die Charakterisierung inklusive der Aufstellung von Alterungsmodellen. Aufgezeigt werden auch die Potenziale der Digitalisierung für die Li-Ionen-Batteriezellenproduktion. Sie lernen u.a. das Konzept des Digitalen Zwillings kennen und erfahren, was Sie bei der Implementierung in den Bereichen Produkt und Prozess beachten müssen. Ein besonders Highlight dieses Moduls ist eine Laborführung, während der Sie tiefere Einblicke in die Zellherstellung, Zellcharakterisierung, Zykel- und Alterungstests sowie neue Zelltechnologien erhalten. 

1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30

Teil 1: Von der Zelle zur Batterie


Aufbau von Li-Ionen Batteriesystemen

  • Modularer Aufbau vs. Blockaufbau
  • Serien- und Parallelschaltung von Batteriezellen
  • Mechanische Integration
    • Zellblock
    • Batteriegehäuse und Befestigungssystem
  • Batterieelektronik zur Überwachung und Steuerung

Kriterien für die Auslegung und das Design der Batterie

  • Bauraum
  • Performance
  • Sicherheit
  • Kosten
  • Möglichkeiten der Optimierung von Leistungs- und Energiedichte
  • Systemspannung 800V – Quo vadis?

Fallbeispiel: Batterien in aktuell am Markt verfügbaren Elektroautos im Leistungsvergleich


Teil 2: Modellierung/ Simulation


Motivation

  • Wieso, weshalb, warum – welche Vorteile bringen Batteriemodelle?
  • Struktur, Gesamtmodell – Schnittstellen der Submodelle (elektrisch, thermisch, mechanisch, Alterung)

Welche Teilmodelle sind nötig?

  • Elektrische Modellierung
    • Elektromechanische Modelle vs. elektrische Ersatzschaltbilder
    • Aufbau elektrischer Ersatzschaltbilder
  • Thermische Modellierung
  • Mechanische Modellierung
  • Alterungs- und Degradationsmodelle
  • Thermal Runaway und Thermal Propagation

Fallbeispiel: Stromaufteilung paralleler Zellen – Einflussparameter und Optimierung, Sweet Spot: Schnellladefähigkeit, Energiedichte und Lebensdauer


Teil 3: Charakterisierung, ein Review der Simulationsmodelle – Welche Parameter muss die Charakterisierung liefern?


Elektrische Charakterisierung

  • OCV
  • Strompulse vs. EIS-Messungen
  • Zwei Halbzellen ergeben eine Vollzelle – welche Vorteile hat die Charakterisierung von Halbzellen

Thermische Charakterisierung

  • Das Ersatzschaltbild
  • Parametrierung
  • Geeignete experimentelle Untersuchungsmethoden

Mechanische Charakterisierung

  • Ansätze zur Modellierung
  • Parametrierung
  • Geeignete experimentelle Untersuchungsmethoden

Aufstellung eines Alterungsmodells

  • Klassischer Zyklentest vs. High-Precision-Coulometry
  • Definition des richtigen Check-ups
  • Generelles Vorgehen beim Aufstellen von Alterungsmodellen, welche Herangehensweisen sind heute möglich?

Aufstellung eines „Sicherheitsmodells“

  • Ansätze zur Modellierung
  • Parametrierung
  • Geeignete experimentelle Untersuchungsmethoden

Besichtigung: Laborführung „Elektrische Energiespeichersysteme“, Zellherstellung, Zellcharakterisierung, Zykel- und Alterungstests, neue Zelltechnologien


Teil 4: Digitalisierung, Digitale Zwillinge


Markt für Digitalisierung im Rahmen der Li-Ion-Batteriezellenproduktion

Anwendungsfälle der Digitalisierung in der Batterieproduktion

  • Welches sind die Bereiche, in denen Digitalisierungskonzepte einen Mehrwert schaffen können?
  • Wie lassen sich die Konzepte in die Praxis umsetzen?
  • Überblick über bestehende Anwendungsfälle

Vorstellung – Digitale Zwillinge

  • Konzept
  • Bausteine
  • Potentiale

Implementierung von Digitalen Zwillingen

  • Produkt
  • Prozess

Der Hybrid-Ansatz bei Digitalen Zwillingen

  • Herangehensweise
  • Umsetzung

Seminarleitung

Prof. Dr.-Ing. Kai-Peter Birke lehrt und forscht am Institut für Photovoltaik der Universität Stuttgart. Nachdem er seine Promotion zum Thema Festkörperbatterien mit funktionalen keramischen Schichten in Kiel abgeschlossen hatte, arbeitete er am Fraunhofer Institut für Siliziumtechnologie und wechselte anschließend in die Industrie zu Varta und Continental. An der Universität Stuttgart konzentriert er sich auf zwei Schwerpunkte: Materialien und chemische Prozesse sowie Möglichkeiten zur Steigerung der Energiedichte von Batteriesystemen.

Sabri Baazouzi ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung in Stuttgart. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Batteriezellherstellung sowie format- und designflexible Wickelherstellung.

Dr.-Ing. Alexander Fill ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Stuttgart am Institut für Photovoltaik. Seine Arbeit beschäftigt sich mit Batteriesystemen.

Florian Maier ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Batteriezellenfertigung des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in Stuttgart. Seine Arbeit konzentriert sich auf die Digitalisierung in der Lithium-Ionen-Batterieproduktion, insbesondere auf Methoden, die Wettbewerbsvorteile im gesamten Lebenszyklus einer Batterie zu ermöglichen.

Soumya Singh ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Digitalisierte Batteriezellenproduktion (ZDB) des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in Stuttgart. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Weiterentwicklung des digitalen Zwillings für die Batterietechnologie, insbesondere auf Methoden zur Implementierung eines digitalen Zwillings mit quantifizierbarem Mehrwert.

Modul 4: Batteriezellen in der Anwendung
Das 4. Modul des Zertifikatslehrgangs „Fachingenieur Batterien VDI“ stellt den heutigen Markt für Li-Ionen-Batteriezellen vor und zeigt Ihnen, auf welche zukünftigen Entwicklungen Sie sich vorbereiten sollten. Sie erfahren u.a., für welche Anwendungsbereiche Li-Ionen-Zellen prädestiniert sind und welche alternativen Zelltechnologien bereits heute zur Auswahl stehen. Unsere Referenten zeigen auf, welche Vorteile Sourcing, Auftrags- und Eigenfertigung haben und welche spezifischen Herausforderungen mit den jeweiligen Strategien verbunden sind. Anhand eines konkreten Fallbeispiels erfahren Sie, wie ein namhafter Anwender bei Auswahl und Design der Batterie für seine Anwendung vorgegangen ist und welche Maßnahmen er getroffen hat, um sowohl die technischen als auch kommerziellen Risiken zu minimieren.

Für eine Transformation in eine emissionsfreie Zukunft müssen Batterien Teil einer funktionierende Kreislaufwirtschaft werden. Das Seminar stellt in diesem Zusammenhang verschiedene Strategien zum Reuse, Repair und Remanufacturing vor. Eine zentrale Rolle für die Kreislaufführung von Batteriesystemen ist die Demontage. Sie erfahren im Seminar, welche Demontagetechniken es gibt und wie Sie Zellen und Module mechanisch aufbereiten. Zum Abschluss des 4. Moduls stellen zwei renommierte Unternehmen – Mercedes-Benz und Kärcher – konkrete Anwendungsfälle aus ihrer betrieblichen Praxis vor.

1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30

Teil 1: Batteriezellen in der Anwendung


Ladetechnologie

  • Ladeverfahren
  • Schnellladung
  • Induktives Laden

Der Markt für Li-Ionen Batteriezellen – heute und in der Zukunft

  • Was sind die optimalen Anwendungsbereiche für Li-Ionen Zellen?
  • Welche alternativen Zelltechnologien gibt es (heute schon)?
  • Auswahl Batteriezelle – welche Zellen für welche Anwendung?
  • Sourcing oder Auftrags-/ Eigenfertigung
  • Sourcing – Zellhersteller
  • Auftrags-/ Eigenfertigung – Voraussetzungen und Herausforderungen

Technische und kommerzielle Risikominimierung – Definition rechtlicher Rahmenbedingungen

Fallbeispiele aus der Praxis:

  • Wie sind wir bei der Auswahl/Design der Batterie für unsere Anwendung vorgegangen?
  • Welche Herausforderungen mussten wir bewältigen?
  • Welche Erfahrungen können wir weitergeben?

Teil 2: Ökosystem, End-of-Life


Die großen „Rs“: Reuse, Repair, Remanufacturing, Recycling

  • Übersicht über die Kreislaufwirtschaftsstrategien
  • Demontage als Schlüsseltechnologie für Kreislaufführung von Batteriesystemen
  • Verbindungstechnik in Batteriesystemen
  • Generische Darstellung
  • Fallbespiel: PB300 von Mercedes-Benz

Vorstellung von Demontagetechniken

  • Automatisierte Demontagetechnologien
  • Demontageaufgaben und Herausforderungen
  • Demontagewerkzeuge

Ansätze für Demontageplanung mit Mehrzieloptimierung

  • Aktueller Stand der Technik zur Wiederaufbereitung (Reuse, Remanufacturing und Repurposing) und zum Recycling
  • Mechanische Aufbereitung von Zellen/Modulen
  • Rückgewinnung von Wertkomponenten aus der Schwarzmasse
  • Bewertung der Recyclierbarkeit von übrigen Komponenten einer Batterie

Teil 3: Industrie stellt sich vor – Anwendungsfälle in und aus der Praxis


  • Mercedes-Benz
  • Kärcher

Seminarleitung

Prof. Dr.-Ing. Kai-Peter Birke lehrt und forscht am Institut für Photovoltaik der Universität Stuttgart. Nachdem er seine Promotion zum Thema Festkörperbatterien mit funktionalen keramischen Schichten in Kiel abgeschlossen hatte, arbeitete er am Fraunhofer Institut für Siliziumtechnologie und wechselte anschließend in die Industrie zu Varta und Continental. An der Universität Stuttgart konzentriert er sich auf zwei Schwerpunkte: Materialien und chemische Prozesse sowie Möglichkeiten zur Steigerung der Energiedichte von Batteriesystemen.

Dr.-Ing. Adam Balinski ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA und bearbeitet Themen aus dem Bereich der Kreislaufwirtschaft für Lithium-Ionen-Batterien. Sein Spezialgebiet ist die direkte Rückgewinnung von Nutzkomponenten mit minimalem Einsatz von Energie und Chemikalien.

Sabri Baazouziist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung in Stuttgart. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Batteriezellherstellung sowie format- und designflexible Wickelherstellung.

Dr. Timotheus Jahnke studierte Materialwissenschaften an der Universität Stuttgart und promovierte im Bereich Strukturierte Zinnoxidmaterialien für Energiespeicher. Er arbeitet seit 2022 als Batteriespezialist bei dem Unternehmen Alfred Kärcher SE Co. KG in Winnenden.

Dr. Mark Heilig studierte Mathematik und Physik an der Universität Stuttgart und promovierte im Bereich Floureszendetektieres Schalten im optischen Nahfeld. Seit 2021 arbeitet er in der Vorausentwicklung von Energiespeicher bei dem Unternehmen Alfred Kärcher SE Co, KG in Winnenden.

N.N., Mercedes-Benz

3 Wahlpflichtmodule

Sie haben die Wahl, mindestens drei Wahlpflichtmodule aus den folgenden Seminaren zu wählen. Die Auswahl können Sie bei der Konfiguration treffen. Detailinformationen zu den jeweiligen Seminaren erhalten Sie bei Klick auf die entsprechenden "Detail"-Buttons.

Vorbereitungsworkshop (optional)

Im Vorbereitungsworkshop haben Sie die Gelegenheit, Ihr erlerntes Wissen aus den Pflichtmodulen für die Zertifikatsprüfung zum bzw. zur „Fachingenieur Batterien VDI“ mit Unterstützung des Lehrgangsleiters und im Gespräch mit anderen Teilnehmenden sowohl zu vertiefen und als auch zu verfestigen. Zudem können Sie den Workshop nutzen, um gemeinsam Beispielaufgaben zu lösen und offene Fragen zu klären. Die Teilnahme am Prüfungsvorbereitungskurs ist nicht verpflichtend, wird aber empfohlen. Er findet in der Zeit von 09:00 bis circa 17:00 Uhr online statt.

Zertifikatsprüfung

Nach erfolgreichem Abschluss der vier Pflichtmodule und drei Wahlpflichtmodule können Sie an der Zertifikatsprüfung „Fachingenieur Batterien VDI“ teilnehmen. Die Zertifikatsprüfung setzt sich aus einer zweistündigen Klausur und einem 30-minütigen Fachgespräch zusammen. In der Prüfung müssen Sie nachweisen, dass Sie den im Curriculum definierten Wissensstand beherrschen. Abgefragt werden die Inhalte der Pflichtmodule. Die Prüfung findet im VDI Haus in Düsseldorf statt und ist i. d. R. von 08:30 - ca. 17:00/18:00 Uhr angesetzt.

Nach Bestehen der Prüfung sind Sie berechtigt, den Titel „Fachingenieur Batterien VDI“ zu führen. Sie erhalten zudem das VDI Zertifikat „Fachingenieur Batterien VDI“. Zur optimalen Vorbereitung auf die Prüfung empfehlen wir den Besuch des Vorbereitungsworkshops.

Zielgruppe

Der Zertifikatslehrgang richtet sich an Ingenieurinnen und Ingenieure insbesondere von herstellenden und zuliefernden Unternehmen in der Automobilbranche, den mobilen Arbeitsmaschinen und der stationären Energiespeicher.

  • Der Zertifikatslehrgang wendet sich an Ingenieurinnen und Ingenieure aus folgenden Bereichen:
  • Forschung und Entwicklung
  • Konstruktion
  • Technische Einkäufer
  • Systementwickler
  • Automobilproduktion
  • mobile Arbeitsmaschinen
  • stationäre Energiespeicher
  • Neben Neu- und Quereinsteiger*innen wendet sich der Zertifikatslehrgang auch an alle technischen Fach- und Führungskräfte, die sowohl Kenntnisse als auch ein aussagekräftiges Zertifikat im Bereich Nachhaltiges Bauen und Sanieren erwerben möchten

Lehrgangsleitung

Jan-Steffen Lang, Inhaber, concept to go, Münster

Ihre Vorteile durch Ihre Teilnahme

  • Fundierte Theorie und hoher Praxisanteil 
  • VDI zertifizierter Titel "Fachingenieur Batterien VDI"
  • Fundierte Grundlagen in vier Pflichtmodulen
  • Ihr individueller Fokus in drei von neun spezialisierten Wahlpflichtmodulen, passend zu Ihrem Tätigkeitsschwerpunkt im Unternehmen
  • Netzwerken mit Lehrgangsteilnehmenden und Referenten 
     

Ihre Vorteile als Führungskraft sowie Personaler*in

  • Sie investieren in die gezielte Qualifizierung Ihrer Mitarbeitenden und erweitern systematisch das Know-how von Spitzenkräften Ihres Unternehmens
  • Sie binden wichtige Mitarbeitende an Ihr Unternehmen und präsentieren sich als attraktives Unternehmen für qualifizierte Nachwuchskräfte
  • Sie sichern sich Wettbewerbsvorteile durch Mitarbeitende mit anerkanntem Qualifizierungszertifikat "Fachingenieur Batterien VDI" 

Lehrgang konfigurieren

Veranstaltungsnummer: L0022

Fachingenieur Batterien VDI

Details Lehrgang
4 Pflichtmodule
Fachingenieur Batterien VDI - Modul 1: Technologie von Batteriezellen
07. – 08.10.2024 Würzburg
Fachingenieur Batterien VDI - Modul 2: Die Produktion von Batteriezellen
15. – 16.11.2024 Münster
Fachingenieur Batterien VDI - Modul 3: Von der Zelle zur Batterie
27. – 28.02.2025 Stuttgart
Fachingenieur Batterien VDI - Modul 4: Batteriezellen in der Anwendung
03. – 04.04.2025 Stuttgart
3 Wahlpflichtmodule

Die Auswahl der Module findet bei der Konfiguration statt.

Zwischen 10.09.2024 – 13.06.2025 Mehrere Standorte
Optionale Ergänzung
Fachingenieur Batterien VDI - Vorbereitungsworkshop zur Zertifikatsprüfung
06.06.2025 Online
Zertifikatsprüfung
28.06.2025 Düsseldorf
Details Lehrgang
4 Pflichtmodule
Fachingenieur Batterien VDI - Modul 1: Technologie von Batteriezellen
24. – 25.03.2025 Würzburg
Fachingenieur Batterien VDI - Modul 2: Die Produktion von Batteriezellen
11. – 12.04.2025 Münster
Fachingenieur Batterien VDI - Modul 3: Von der Zelle zur Batterie
26. – 27.06.2025 Stuttgart
Fachingenieur Batterien VDI - Modul 4: Batteriezellen in der Anwendung
11. – 12.09.2025 Stuttgart
3 Wahlpflichtmodule

Die Auswahl der Module findet bei der Konfiguration statt.

Zwischen 10.09.2024 – 21.11.2025 Mehrere Standorte
Optionale Ergänzung
Fachingenieur Batterien VDI - Vorbereitungsworkshop zur Zertifikatsprüfung
24.10.2025 Online
Zertifikatsprüfung
22.11.2025 Düsseldorf
Details Lehrgang
4 Pflichtmodule
Fachingenieur Batterien VDI - Modul 1: Technologie von Batteriezellen
20. – 21.10.2025 Würzburg
Fachingenieur Batterien VDI - Modul 2: Die Produktion von Batteriezellen
28. – 29.11.2025 Münster
Fachingenieur Batterien VDI - Modul 3: Von der Zelle zur Batterie
22. – 23.01.2026 Stuttgart
Fachingenieur Batterien VDI - Modul 4: Batteriezellen in der Anwendung
16. – 17.04.2026 Stuttgart
3 Wahlpflichtmodule

Die Auswahl der Module findet bei der Konfiguration statt.

Zwischen 10.09.2024 – 16.12.2025 Mehrere Standorte
Optionale Ergänzung
Fachingenieur Batterien VDI - Vorbereitungsworkshop zur Zertifikatsprüfung
22.05.2026 Online
Zertifikatsprüfung
20.06.2026 Düsseldorf