Fehlerursachen im Spritzgießprozess und deren Behebung - Troubleshooting durch Prozess- und Konstruktionsverständnis
Veranstaltungsnummer: 03ST110
- Typische Fehlerbilder beim Spritzgießen
- Grundlagen für eine optimale Prozessführung und Maschineneinstellung
- Werkzeugtechnische Voraussetzungen für eine fehlerarme Produktion
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Alle Termine und Optionen ansehenDer Spritzgießprozess ist ein komplexer Fertigungsablauf, der zahlreiche Einflussfaktoren umfasst. Um die Qualität der produzierten Teile sicherzustellen, ist es entscheidend, potenzielle Fehlerursachen frühzeitig zu identifizieren und gezielt zu beheben. Eine systematische Analyse des gesamten Prozesses, von der Materialauswahl über die Maschinenparameter bis hin zur Werkzeugkonstruktion, ist unerlässlich.
Zu den häufigsten Fehlerursachen zählen unzureichende Materialvorbereitung, falsche Maschinenauswahl, ungenügende Einspritzgeschwindigkeiten oder auch falsche Temperatureinstellungen oder eine unzureichende thermische Werkzeugauslegung. Diese Faktoren können zu Defekten wie Lufteinschlüssen, Oberflächenfehlern oder Maßabweichungen führen.
Ein tiefes Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Prozessparametern, Werkzeuggeometrie und den Werkstoffen ermöglicht es Kunststofftechnikern, gezielte Anpassungen vorzunehmen. Die Behebung dieser Probleme erfordert nicht nur technisches Wissen über den Spritzgießprozess selbst, sondern auch fundierte Kenntnisse in der Konstruktion von Spritzgusswerkzeugen.
In diesem Spezialtag erfahren Sie, wie Sie gängige Fehler erkennen und durch die Optimierung von Werkzeugdesign und Prozesseinstellung sowie durch die Implementierung moderner Überwachungstechnologien die Stabilität Ihres Prozesses erhöhen und die Ausschussrate senken. Die Kombination aus vermitteltem Prozess- und Konstruktionswissen bildet die Grundlage für ein erfolgreiches Troubleshooting und befähigt Sie, maßgeblich zur Effizienzsteigerung in der Produktion beizutragen.
Top-Themen
- Typische Fehlerbilder beim Spritzgießen
- Grundlagen für eine optimale Prozessführung und Maschineneinstellung
- Werkzeugtechnische Voraussetzungen für eine fehlerarme Produktion
- Werkstofftechnische Voraussetzungen für eine hohe Bauteilqualität
Programm
Der Spezialtag "Fehlerursachen im Spritzgießprozess und deren Behebung" befasst sich u.a. mit folgenden Themen:
Typische Fehlerbilder beim Spritzgießen
- Maßabweichungen, Verzug, Schwindung
- Grate, Schlieren, Lunker
- Spannungsrisse
- Verbrenner
- Diskussion von selbst mitgebrachten Teilen aus der eigenen Produktion
Grundlagen für eine optimale Prozessführung und Maschineneinstellung
- Einfluss der Prozessführung auf die inneren und äußeren Produkteigenschaften
- Entstehung von Verzug, Schwindung, Eigenspannungen, Kristallinität, Orientierungen
- Wie lassen sich die QS-Kriterien in der Produktion beeinflussen?
- Welche Maschineneinstellung ist dafür notwendig?
Werkzeugtechnische Voraussetzungen für eine fehlerarme Produktion
- Thermische Werkzeugauslegung
- Sinnvolle Gestaltung des Temperiersystems
- Qualitätseinfluss der Werkzeugtemperatur
- Probleme und Besonderheiten
Werkstofftechnische Voraussetzungen für eine hohe Bauteilqualität
- Materialtrocknung: Warum? Wie?
- Bedeutung der Feuchtigkeitskontrolle
- Wie erkenne ich Materialveränderungen im Prozess?
Troubleshooting in der Praxis
- Typische konstruktive und prozesstechnische Ursachen
- Gegenmaßnahmen finden und bewerten
Abschlussdiskussion und Zusammenfassung
Zielgruppe
Der VDI-Spezialtag richtet sich an Fach- und Führungskräfte der Spritzgießbranche. Angesprochen sind insbesondere:
- Mitarbeiter und Führungskräfte in der Produktion von Spritzgießbauteilen
- Formteil- und Werkzeugkonstrukteure
- Mitarbeiter im technischen Einkauf und Vertrieb
- Mitarbeiter mit Verantwortung für die Formteil- und Werkzeugqualität
- Hersteller von Maschinen und Anlagen für die Spritzgießfertigung
- Hersteller von Rohstoffen und Compounds
Leiter des Spezialtags
Prof. Dipl.-Ing. Ansgar Jaeger
Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS)
Studiengang Kunststoff- und Elastomertechnik
Würzburg
Prof. Dipl.-Ing. Ansgar Jaeger studierte Maschinenbau mit der Vertiefung Kunststoffverarbeitung am IKV, RWTH Aachen. Nach dem Studium war er fast 20 Jahre bei dem Spritzgießmaschinenhersteller Demag Ergotech, heute Sumitomo SHI Demag, verantwortlicher Abteilungsleiter für die Anwendungstechnik und die Prozessentwicklung. Seit 2007 ist er Professor an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt im Fachbereich Kunststofftechnik und dort für das Spritzgießen und den Werkzeugbau verantwortlich. Prof. Jaeger ist seit 2001 in diversen Gremien des VDI aktiv. Er war von 2007–2016 Vorsitzender des Fachausschusses Spritzgießen und von 2010–2016 Vorsitzender des Fachbeirats Kunststofftechnik im VDI und Mitglied im Vorstand der VDI-GME. Prof. Jaeger ist in den Verwaltungsräten von zwei Spritzgießunternehmen tätig und seit 2011 zudem Mitglied im Strategiekreis Kunststofftechnik.
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