Lehrgang

Fachingenieur Energieoptimierung VDI - Modul 3: Gebäudebewertungs- und Zertifizierungs-verfahren, Gebäude- und Anlagenanalyse

Veranstaltungsnummer: 07LE083

  • Grundlagen energieeffizienter und nachhaltiger Gebäude sowie Überblick über den Datenraum Gebäude
  • Zertifizierungsverfahren (Nachhaltigkeit), Bewertungskriterien EU-Taxonomie
  • Bewertungsmethoden der Nachhaltigkeit von Gebäuden, wie Ökobilanz und Methoden zur Bewertung der Kreislauffähigkeit
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Kommende Termine:

18. – 19. Februar 2025
Köln
de

Verfügbar

23. – 24. Juni 2025
Köln
de

Verfügbar

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Hinweis

Dieses Modul kann nur im Rahmen des Zertifikatlehrgangs "Fachingenieur*in Energieoptimierung VDI" gebucht werden.

 

Die Teilnahme an dem Zertifikatslehrgang setzt eine gewisse Grundkenntnis im Bereich der TGA-Systeme voraus. Sollten diese Kenntnisse fehlen, empfiehlt sich vorab eine Teilnahme an einem Grundlagenmodul aus dem Wahlkatalog.

Nachhaltige Gebäudeoptimierung: Bewertung, Zertifizierung und Datenanalyse

Das 3. Pflichtmodul des Zertifikatslehrgangs „Fachingenieur Energieoptimierung VDI“ besteht aus 2 Teilen und beschäftigt sich mit den Gebäudebewertungs- und zertifizierungsverfahren sowie der Gebäude- und Anlagenanalyse.
 

Teil 1: Gebäudebewertungs- und zertifizierungsverfahren

Dieses Seminar vermittelt insbesondere, welche Verfahren und Systeme im Rahmen einer energetischen Optimierung von Nicht-Wohngebäuden geeignet sind, um Bestandsgebäude und Sanierungsprojekte ganzheitlich hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit zu bewerten. Neben der ganzheitlichen energetischen Analyse (wie Ökobilanzierung) werden Bewertungssysteme, wie geeignete Green Building Label und Methoden zur Bewertung der Kreislauffähigkeit thematisiert.
 

Teil 2: Gebäude- und Anlagenanalyse

Damit Energiekosten und „performance-gaps“ begrenzt werden und Maßnahmen und Technologien für klimaneutrale Gebäude nicht wirkungslos bleiben sind Messungen und Analysen notwendig. Erst sie belegen nachweislich nutzerfreundliche und klimaschonende Gebäude mit effizienten TGA-Systemen und maximalen Anteilen erneuerbarer Energie und ermöglichen deren Steuerung.
Trotz umfangreicher Daten aus z.B. Förderung, Metering, Submetering, Inbetriebnahmen und Herstellerclouds liegen die relevanten Daten oft getrennt, heterogen und nicht nutzbar vor, zum Teil fehlen sie. Die Zuständigkeiten für das Datenmanagement sind zudem oft ungeregelt. Dies behindert kostengünstige Analysen und einen wirtschaftlichen Gebäudebetrieb.
Für diesen sollen im Modul die Grundlagen vermittelt werden. Das Modul dienst der Fortbildung und Unterstützung digital assistierter Berufsfelder und Geschäftsmodelle mit Ausrichtung auf SDG 7 (UN-Nachhaltigkeitsziel für saubere und bezahlbare Energie).
 

Der Zertifikatslehrgang „Fachingenieur Energieoptimierung VDI“ besteht aus 4 Pflicht- und 3 Wahlpflichtmodulen. Das Seminar kann als 3. Pflichtmodul nur im Rahmen des Zertifikatslehrgangs gebucht werden. Nachdem Sie die 7 Module absolviert haben, folgt die Abschlussprüfung. Nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung erhalten Sie das branchenübergreifend anerkannte Zertifikat „Fachingenieur Energieoptimierung VDI“.

Top-Themen

  • Grundlagen energieeffizienter und nachhaltiger Gebäude sowie Überblick über den Datenraum Gebäude
  • Zertifizierungsverfahren (Nachhaltigkeit), Bewertungskriterien EU-Taxonomie
  • Bewertungsmethoden der Nachhaltigkeit von Gebäuden, wie Ökobilanz und Methoden zur Bewertung der Kreislauffähigkeit
  • Motivation der Analyse und Energiemessung
  • Mess- und Überwachungsgeräte, Auswahl von Sensorlösungen
  • Kommunikations- und Netzwerktechnologien
  • Fallstricke der Messtechnik und Datenauswertung
  • Zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen
  • Auswahl von Analyseverfahren zur Diagnose der Ursache für Energieverluste

Inhalte des Moduls:

Teil 1: Gebäudebewertungs- und zertifizierungsverfahren

Grundlagen energieeffizienter und nachhaltiger Gebäude

  • Einfluss der Architektur auf die Energieeffizienz von Gebäuden
  • Ganzheitliche Optimierungspotenziale hinsichtlich
    ⇒ Ökonomie
    ⇒ Ökologie
    ⇒ Soziale Aspekte
  • Baurechtliche Anforderungen im Hinblick auf die Nachhaltigkeit von (Bestands-/Sanierungs-) Gebäuden insbesondere
    ⇒ GEG 2024
    ⇒ Kommunale Wärmeplanung
  • Klimaneutraler Gebäudebestand/ Klimaschutzfahrplan

Praxisbeispiel

  • Gebäude-Dekarbonisierungspfad am Beispiel des CRREM-Tools

Praktische Übung

  • EU Green Deal/ EU-Taxonomie-konforme Bestands-/ Sanierungsprojekte
  • Förderung Nachhaltiges Bauen

aktuelle Beispiele
 

Zertifizierungsverfahren (Nachhaltigkeit)

  • DGNB/ BNB/ QNG
  • LEED
  • BREEAM
  • WELL
     

Relevante Bewertungsmethoden zur Quantifizierung und Optimierung der Nachhaltigkeit von Gebäuden

  • Gebäude-Ökobilanzierung, Verfahren und praktische Einsatzmöglichkeiten
  • Zirkularitätsindizes, Bewertung der Kreislauffähigkeit von Gebäuden
  • Vermeidung von Risikostoffen
  • Gebäude-Ressourcenpass
  • BIM und Nachhaltigkeit
     

Teil 2: Gebäude- und Anlagenanalyse

Grundlagen

  • Gebäudetypen, Kosten und Transformation
  • Anforderungen aus Sicht der Klimaneutralität und SDG 7
  • Kennwerte, physikalische Messgrößen, Zeitauflösung, Profile
  • Rechtlicher Rahmen, EU-Regulatorik, Definitionen
     

Gebäudeanalyse

  • Zwecke und Ziele der Gebäudeanalyse
  • Geräte und Meßtechnik
  • Analyseverfahren
     

Anlagenanalyse und Monitoring

  • Zwecke und Ziele der Analyse von Anlagen und Systemen
  • Feldgeräte, Meßtechnik, IoT
  • Verfahren wie Monitoring und Betriebsprüfung
  • Benchmarks (z.B. VDI 3807 Verbrauchskennwerte für Gebäude)
     

Datenraum Gebäude und Klimaneutralität

  • Datenraum Klimaschutz
  • Kostenanalysen
  • Datenerfassung, Metering (Geräte und Verfahren)
  • Gebäudedatenbank, Massendatenanalysen und Einsatz von KI
     

Mit dem Fokus auf energieoptimale Wohngebäude zeigt das Modul anhand von aktuellen Praxis-Beispielen, wie Herausforderungen der ganzheitlichen Gebäude- und Anlagenanalyse mit digitaler Unterstützung bewältigt werden können.
Die Inhalte werden anhand von z.B. Funktionskontrollen bei solarthermischen Anlagen (VDI 2169), Wärmepumpen-Betriebsprüfungen nach dem Gebäudeenergiegesetz § 60 a und Checklisten (VDI 4645) sowie Nachweisen im Zuge der Post Occupancy Evaluation (POE) und des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude erläutert.

Zielgruppe

Der Zertifikatslehrgang „Fachingenieur Energetische Optimierung VDI“ richtet sich an Ingenieur*innen sowie Fach- und Führungskräfte aus folgenden Bereichen, die eine vertiefende Qualifikation im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung anstreben, insbesondere:

  • Bauabteilungen in Wohnungswirtschaft, Industrie und öffentlicher Verwaltung
  • Bauunternehmen und Bauzulieferbetriebe
  • (TGA-) Planungs-, Ingenieur-, Bautechnik- und Architekturbüros
  • Bau- und Projektleitung
  • Projektentwicklung und -steuerung
     

Angesprochen sind Personen, die mit den Kerngebieten der Technischen Gebäudeausrüstung vertraut sind und ihre bereits vorhandene Expertise erweitern möchten, insbesondere:

  • TGA-Ingenieure/-Verantwortliche in Unternehmen und Organisationen
  • Geschäftsführung
  • Energieberater*innen
  • Fachplaner*innen
  • Projekt- und Bauingenieur*innen
  • Architekt*innen
  • Bauherr*innen und Auftraggebende
  • Betreiber*innen von Immobilien/ Facility Management
  • Quereinsteiger und Techniker (Elektro-, Kälte-, Klima-, Lüftungs-, Sanitärtechnik, Automotive, …)
  • Start-ups für digitale Energiedienstleistungen

Ihre Referenten:

Dipl.-Ing. Jörg Ortjohann sammelte Erfahrungen in Industrie und Planung sowie als Ingenieur für effiziente Anlagen, Gebäude und Siedlungen. Er hat umfangreiche Erfahrungen in der Qualitätssicherung und im Monitoring von hocheffizienten Gebäuden, Solar- und Klimaschutzsiedlungen. Er ist ehrenamtlicher Vorstand der Stiftung Energieeffizienz. Mit dem energy-check Monitoring nutzt die Stiftung die Digitalisierung zur Optimierung von Gebäuden und Anlagen. Die Stiftung trägt zudem die sustainable data platform mit dem WP-Cockpit für effiziente Wärmepumpen und dem Web-Portal „climate-neutral buildings“.
 

Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Michaela Lambertz hat an der RWTH Aachen zur Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden promoviert und ist seit 2013 Professorin an der Technischen Hochschule Köln. Die Bau- und Wirtschaftsingenieurin leitet dort das Lehr- und Forschungsgebiet Green Building Engineering mit Forschungsprojekten u. a. zu BIM und Gebäude-Ökobilanzierungen. Sie ist Mitgründerin und Partnerin des Büros BAUES WUNDER, das auf Nachhaltigkeitsberatung, Projektsteuerung und Green Building Zertifizierungen spezialisiert ist. Als Auditorin für diverse Green Building Label, wie DGNB, LEED, BREEAM, NaWoh und WELL verfügt Frau Dr. Lambertz über umfangreiche Projekterfahrung im Bereich des nachhaltigen Bauens und Betreibens.