Lehrgang

Fachingenieur Energieoptimierung VDI

Veranstaltungsnummer: L0028

Mit VDI-Zertifikat

  • Vier Pflichtmodule: Zukunftsfähige TGA-Systeme, TGA-Software für die Gebäudesimulation, Gebäudebewertungs- und Zertifizierungsverfahren, Gebäude- und Anlagenanalyse, Grundlagen zu BIM, integraler und bauphysikalischer Planung
  • Drei Wahlpflichtmodule
  • Zertifikatsprüfung

Kommende Termine:

Frühjahrsjahrgang 2025

(ab 31. März 2025)

Herbstjahrgang 2025

(ab 25. September 2025)
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Teilnahmevoraussetzung

Die Teilnahmevoraussetzung für den Zertifikatslehrgang und die Prüfung ist ein ingenieurwissenschaftlicher (Fach-)Hochschulabschluss. Darüber hinaus sind mindestens drei Jahre Berufserfahrung zum Zeitpunkt der Zertifikatsprüfung nachzuweisen. Die Teilnahmequalifikation wird bei Anmeldung durch den VDI geprüft. Weitere Voraussetzung für die Teilnahme an der Zertifikatsprüfung ist der Besuch von 4 Pflichtmodulen und 3 Wahlpflichtmodulen. Sollten Sie keinen ingenieurwissenschaftlichen (Fach-)Hochschulabschluss vorweisen können, sprechen Sie uns gerne an. Bei fehlender Qualifikation und Zulassung werden wir Ihre Buchung stornieren und Sie erhalten Ihr Geld zurück.

Fachingenieur Energieoptimierung VDI

Die Energiewende gelingt nur mit der energetischen Optimierung des Gebäudebestands. Dabei ist die technische Gebäudeausrüstung ebenso, wie die wärmetechnische Ausführung der Gebäude selbst im Fokus. Verantwortliche sehen sich mit aktuellen Aufgaben und Anforderungen konfrontiert, darunter die Sicherstellung der Energieverfügbarkeit und ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen. 

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist eine Kombination aus fundiertem Know-how und aktuellen energetischen Optimierungsansätzen in Bestandsgebäuden erforderlich. Eine zentrale Rolle spielt hierbei die Methodenkompetenz, die es ermöglicht, Technologien zu bewerten, Systeme zu konzipieren und zu optimieren. Ebenso unerlässlich sind Kenntnisse über zukunftsfähige und nachhaltige TGA-Systeme sowie der Umgang mit Softwaretools zur energetischen Analyse sowie digitale Planungswerkzeugen und Gebäudebewertungs- und Zertifizierungsverfahren.
Der Zertifikatslehrgang „Fachingenieur Energieoptimierung VDI“ vermittelt die genannten, erforderlichen Kompetenzen, um ein Fachexperte für die energetische Optimierung von Nicht-Wohngebäuden im Bestand zu werden.

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Hier finden Sie unsere FAQs und unser Informationsblatt zu den Zertifikatslehrgängen.

Aufbau des Lehrgangs

Der Zertifikatslehrgang "Fachingenieur Energieoptimierung VDI" wurde vom VDI gemeinsam mit Experten und Expertinnen aus der Branche als praxisorientierte Qualifizierung entwickelt. Er besteht aus 7 Modulen (4 Pflicht- und 3 Wahlpflichtmodulen) und vermittelt interdisziplinäres und aktuelles Wissen, welches Sie in der Praxis anwenden können. Die Wahlpflichtmodule können Sie individuell auf Ihre fachlichen aber auch persönlichen Präferenzen auswählen. Nach Abschluss aller 7 Module können Sie den vom VDI zertifizierten Titel "Fachingenieur Energieoptimierung VDI" erwerben. Zusätzlich besteht die Möglichkeit einen optionalen Vorbereitungsworkshop zu besuchen, welcher Sie optimal auf die Zertifikatsprüfung vorbereitet. Hinweis: Alle nachfolgenden Module können situationsbedingt auch online stattfinden.

4 Pflichtmodule

Modul 1: Zukunftsfähige TGA-Systeme

Nachhaltige und zukunftsfähige TGA-Systeme zum Heizen und Kühlen von Wohn-, Nichtwohn- und Industriegebäuden setzen – vor dem Hintergrund der dominierenden erneuerbaren Energiequellen auf Basis von Photovoltaik und Windenergie – primär auf grünen Strom. Die Volatilität dieser Energiequellen und Affinität der Kompressionskältemaschine bzw. Wärmepumpe zum Strom zeigen deutliche Trends für zukunftsorientierte TGA-Systeme.

Dieser Lehrgang führt über die Wärmepumpe bzw. Kältemaschine in die Low-Exergie-Systeme der Zukunft ein, die sich auch Wärmenetze und Erdsondenfelder bedienen, um mittels grünen Stroms unsere Wärme- und Kältebedarfe nachhaltig zu decken. Dabei werden auch Komponenten in der Gebäudetechnik diskutiert, die durch Energiespeicherung die Volatilität der Energiequellen kompensieren und mit moderaten Temperaturen (Low-Exergie) eine Kühlung und Heizung unserer Gebäude und Systeme ermöglichen. Nachhaltige und zukunftsfähige Energieversorgung im Bestand bedeutet aber auch, dass die bestehenden TGA-Systeme bezüglich Energiebedarfe analysiert und optimiert werden. Daher werden einführend zu diesem Thema, die technischen Systeme zur Klimatisierung von Gebäuden ausführlich diskutiert und aufgezeigt, wo und wie sich Optimierungspotentiale im Bestand heben lassen, um den Energiebedarf unserer Bestandsgebäude nachhaltig zu senken.

1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30

Grundlagen der überschlägigen Lastermittlung im Bestand

  • Analyse von raumluft- und kältetechnischen Anlagen
    • Bestandsaufnahme
    • Messtechnische Grundlagen zur Erfassung von Leistungen und Energien
    • Optimierungspotentiale bestimmen

Beispiele durchgeführter Anlagenoptimierung
 

Grundlagen der Kompressionskältemaschine bzw. (Groß-)Wärmepumpe

  • Funktion und Berechnung
  • Grundlagen für den effizienten Betrieb
  • Wärmequellen
     

Erdsondenanlagen

  • Aufbau und Planung
  • Berechnung
  • Regeneration
     

Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung

  • Grundlagen/ Anwendung BHKW
  • Grundlagen/ Anwendung Absorber
     

Thermische Energiespeicher auf der Basis von PCM (engl. Phase Change Materials)

  • Grundlagen PCM (VDI 2164, RAL GZ 896)
  • Grundlagen thermische Speicher

Berechnung, Auslegung, Simulation
 

Wärmenetze

  • Temperaturbereiche
  • Topologien
  • Wärmequellensysteme
     

Low-Exergie-Systeme in der TGA (VDI 3804)

  • Kühldecke
  • Hochleistungs-Fan-Coil-Systeme für den Einsatz von Wärmepumpen in Altbauten/Bestandsbauten
  • Dezentrale Lüftungstechnik für die Sanierung

Seminarleitung

Prof. Dr.-Ing. Beate Massa (FH Trier)

Prof. Dr.-Ing. Bernd Boiting (FH Münster)

Beide Professoren sind Dozenten an führenden Hochschulen im Bereich der Gebäudetechnik, waren zuvor viele Jahre in der Industrie tätig und besitzen umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Klima-, Kälte- und Wärmepumpentechnik.

Modul 2: TGA-Software für die Gebäudesimulation

Um Gebäude und TGA-Systeme im Bestand zu optimieren, bedarf es der genauen Kenntnis darüber, wie groß die Energiebedarfe sind und wodurch sie im Gebäude entstehen. Während über Energieabrechnungen der Gesamtenergiebedarf vorliegt, kann daraus nicht abgeleitet werden, ob dieser für das betrachtete Gebäude oder deren TGA-Systeme optimal und damit niedrig ist oder viel zu hoch, weil z.B. der Betrieb oder die Steuerung suboptimal erfolgt. Auch bleibt oft unklar, welchen Anteil die Bauart oder der Zustand des Gebäudes hat.
Um im Bestand wirtschaftliche und energieverbrauchsenkende Maßnahmen bestimmen zu können, werden daher Simulationsprogramme zur thermischen, energetischen Simulation von Gebäuden benötigt (TEG nach VDI 6020). Weil sich durch Simulation Optimierungsvarianten schnell vergleichen lassen, können wirtschaftliche Lösungsansätze, die Energiebedarfe von Bestandsgebäuden nachhaltig senken, schnell bestimmt werden.
Im Sanierungs- und Optimierungsfall müssen Raumklimasysteme oft durch neuere Systeme ersetzt werden. Um deren Einfluss auf Akzeptanz und Energiebedarf ermitteln zu können, werden an Stelle aufwendiger Laborversuche, CFD-Berechnungen durchgeführt, deren Grundlagen und Anwendung ebenfalls Bestandteil dieses Zertifikatslehrgang sind.

1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30

Grundlagen der thermisch energetischen Gebäudesimulation

  • Abschätzungsmöglichkeiten für Energiebedarfe, auf der Grundlage von überschlägigen Verfahren
  • Stationäre und instationäre Wärmeleitung (VDI 6007, VDI 6020)
  • Einfluss von Baumaterialien, Betriebsparametern und z.B. Verschattung auf Energiebedarfe, an Grundlagenbeispielen
     

Thermisch energetische Simulation von Nichtwohngebäuden

  • Gebäudeabbildung im Simulationsprogramm
    • Datenimport
    • Materialdatenbank/ Konstruktion
    • Steuerung/ Zeitpläne
  • Simulation
    • Varianten, Kühllast (VDI 2078)
    • Ergebnisdarstellung
    • Auswertung

Grundlagen der Anlagensimulation an ausgewählten Beispielen

  • Kompressionskältemaschinen und Wärmepumpen
    • Darstellung im log(p)-h-Diagramm
    • Kreislaufberechnung unter dem Aspekt:
      • Niedrige Quellentemperaturen
      • Hoher Bedarfstemperaturen

Grundlagen von Strömungssimulationsberechnungen (CFD: engl. Computational Fluid Dynamics)

  • Einführung in die Berechnungsgrundlagen
  • Validierungsbeispiele

Beispiel: Raumströmungssimulation von Fan-Coil-Systemen im Wärmepumpenbetrieb, bei niedrigen Vorlauftemperaturen

Seminarleitung

Prof. Dr.-Ing. Bernd Boiting

Professor an der FH Münster, berufen für die Kälte- und Raumlufttechnik. Weiter Tätigkeits- und Lehrgebiete sind neben der thermischen energetischen Gebäude- und Strömungssimulation, Physik, Akustik und der Brandschutz.

Modul 3: Gebäudebewertungs- und Zertifizierungs-verfahren, Gebäude- und Anlagenanalyse

Das 3. Pflichtmodul des Zertifikatslehrgangs „Fachingenieur Energieoptimierung VDI“ besteht aus 2 Teilen und beschäftigt sich mit den Gebäudebewertungs- und zertifizierungsverfahren sowie der Gebäude- und Anlagenanalyse.
 

Teil 1: Gebäudebewertungs- und zertifizierungsverfahren

Dieses Seminar vermittelt insbesondere, welche Verfahren und Systeme im Rahmen einer energetischen Optimierung von Nicht-Wohngebäuden geeignet sind, um Bestandsgebäude und Sanierungsprojekte ganzheitlich hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit zu bewerten. Neben der ganzheitlichen energetischen Analyse (wie Ökobilanzierung) werden Bewertungssysteme, wie geeignete Green Building Label und Methoden zur Bewertung der Kreislauffähigkeit thematisiert.
 

Teil 2: Gebäude- und Anlagenanalyse

Damit Energiekosten und „performance-gaps“ begrenzt werden und Maßnahmen und Technologien für klimaneutrale Gebäude nicht wirkungslos bleiben sind Messungen und Analysen notwendig. Erst sie belegen nachweislich nutzerfreundliche und klimaschonende Gebäude mit effizienten TGA-Systemen und maximalen Anteilen erneuerbarer Energie und ermöglichen deren Steuerung.
Trotz umfangreicher Daten aus z.B. Förderung, Metering, Submetering, Inbetriebnahmen und Herstellerclouds liegen die relevanten Daten oft getrennt, heterogen und nicht nutzbar vor, zum Teil fehlen sie. Die Zuständigkeiten für das Datenmanagement sind zudem oft ungeregelt. Dies behindert kostengünstige Analysen und einen wirtschaftlichen Gebäudebetrieb.
Für diesen sollen im Modul die Grundlagen vermittelt werden. Das Modul dienst der Fortbildung und Unterstützung digital assistierter Berufsfelder und Geschäftsmodelle mit Ausrichtung auf SDG 7 (UN-Nachhaltigkeitsziel für saubere und bezahlbare Energie).

1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30

Teil 1: Gebäudebewertungs- und zertifizierungsverfahren

Grundlagen energieeffizienter und nachhaltiger Gebäude

  • Einfluss der Architektur auf die Energieeffizienz von Gebäuden
  • Ganzheitliche Optimierungspotenziale hinsichtlich
    ⇒ Ökonomie
    ⇒ Ökologie
    ⇒ Soziale Aspekte
  • Baurechtliche Anforderungen im Hinblick auf die Nachhaltigkeit von (Bestands-/Sanierungs-) Gebäuden insbesondere
    ⇒ GEG 2024
    ⇒ Kommunale Wärmeplanung
  • Klimaneutraler Gebäudebestand/ Klimaschutzfahrplan

Praxisbeispiel

  • Gebäude-Dekarbonisierungspfad am Beispiel des CRREM-Tools

Praktische Übung

  • EU Green Deal/ EU-Taxonomie-konforme Bestands-/ Sanierungsprojekte
  • Förderung Nachhaltiges Bauen

aktuelle Beispiele
 

Zertifizierungsverfahren (Nachhaltigkeit)

  • DGNB/ BNB/ QNG
  • LEED
  • BREEAM
  • WELL
     

Relevante Bewertungsmethoden zur Quantifizierung und Optimierung der Nachhaltigkeit von Gebäuden

  • Gebäude-Ökobilanzierung, Verfahren und praktische Einsatzmöglichkeiten
  • Zirkularitätsindizes, Bewertung der Kreislauffähigkeit von Gebäuden
  • Vermeidung von Risikostoffen
  • Gebäude-Ressourcenpass
  • BIM und Nachhaltigkeit
     

Teil 2: Gebäude- und Anlagenanalyse

Grundlagen

  • Gebäudetypen, Kosten und Transformation
  • Anforderungen aus Sicht der Klimaneutralität und SDG 7
  • Kennwerte, physikalische Messgrößen, Zeitauflösung, Profile
  • Rechtlicher Rahmen, EU-Regulatorik, Definitionen
     

Gebäudeanalyse

  • Zwecke und Ziele der Gebäudeanalyse
  • Geräte und Meßtechnik
  • Analyseverfahren
     

Anlagenanalyse und Monitoring

  • Zwecke und Ziele der Analyse von Anlagen und Systemen
  • Feldgeräte, Meßtechnik, IoT
  • Verfahren wie Monitoring und Betriebsprüfung
  • Benchmarks (z.B. VDI 3807 Verbrauchskennwerte für Gebäude)
     

Datenraum Gebäude und Klimaneutralität

  • Datenraum Klimaschutz
  • Kostenanalysen
  • Datenerfassung, Metering (Geräte und Verfahren)
  • Gebäudedatenbank, Massendatenanalysen und Einsatz von KI
     

Mit dem Fokus auf energieoptimale Wohngebäude zeigt das Modul anhand von aktuellen Praxis-Beispielen, wie Herausforderungen der ganzheitlichen Gebäude- und Anlagenanalyse mit digitaler Unterstützung bewältigt werden können.
Die Inhalte werden anhand von z.B. Funktionskontrollen bei solarthermischen Anlagen (VDI 2169), Wärmepumpen-Betriebsprüfungen nach dem Gebäudeenergiegesetz § 60 a und Checklisten (VDI 4645) sowie Nachweisen im Zuge der Post Occupancy Evaluation (POE) und des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude erläutert.

Seminarleitung

Dipl.-Ing. Jörg Ortjohann sammelte Erfahrungen in Industrie und Planung sowie als Ingenieur für effiziente Anlagen, Gebäude und Siedlungen. Er hat umfangreiche Erfahrungen in der Qualitätssicherung und im Monitoring von hocheffizienten Gebäuden, Solar- und Klimaschutzsiedlungen. Er ist ehrenamtlicher Vorstand der Stiftung Energieeffizienz. Mit dem energy-check Monitoring nutzt die Stiftung die Digitalisierung zur Optimierung von Gebäuden und Anlagen. Die Stiftung trägt zudem die sustainable data platform mit dem WP-Cockpit für effiziente Wärmepumpen und dem Web-Portal „climate-neutral buildings“.
 

Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Michaela Lambertz hat an der RWTH Aachen zur Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden promoviert und ist seit 2013 Professorin an der Technischen Hochschule Köln. Die Bau- und Wirtschaftsingenieurin leitet dort das Lehr- und Forschungsgebiet Green Building Engineering mit Forschungsprojekten u. a. zu BIM und Gebäude-Ökobilanzierungen. Sie ist Mitgründerin und Partnerin des Büros BAUES WUNDER, das auf Nachhaltigkeitsberatung, Projektsteuerung und Green Building Zertifizierungen spezialisiert ist. Als Auditorin für diverse Green Building Label, wie DGNB, LEED, BREEAM, NaWoh und WELL verfügt Frau Dr. Lambertz über umfangreiche Projekterfahrung im Bereich des nachhaltigen Bauens und Betreibens.

Modul 4: Grundlagen zu BIM, integraler und bauphysikalischer Planung

Dieses Seminar vermittelt zum einen die Grundlagen des integralen Planens und der Methode BIM mit digitalen, modellbasierten Mitteln im Kontext der energetischen Optimierung von Nicht-Wohngebäuden und zum anderen bauphysikalische Grundlagen für die energetische Optimierung von Gebäuden.
Im Seminar werden den Teilnehmenden grundlegende bauphysikalische Kenntnisse zur Ermittlung von erforderlichen Eingangsparameter einer energetischen Gebäudeoptimierung vermittelt. Die bautechnische Verbesserung der Gebäudehülle, sowohl unter Berücksichtigung der winterlichen als auch der sommerlichen Klimaverhältnisse, steht dabei im Fokus.
Gerade im Bereich der Bestandsgebäude fehlen für die Sanierung benötigte Planungsunterlagen. Die Erstellung dieser Unterlagen kann oft sehr aufwendig sein. BIM bietet hierbei eine gute Möglichkeit mit integralen und digitalen Planungswerkzeugen eine Bestandsaufnahme für die energetische Sanierung zu unterstutzen. Hierfür ist es wichtig, die aktuellen Verfahren wie Laserscanning, Photogrammmetrie, AR und VR für die Datenaufnahme und Visualisierung von Bestandsbauten zu kennen.

1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30

Teil 1 BIM / Integrales Planen

Building Information Modelling (BIM) 

  • BIM-Methodik (VDI 2552, DIN EN ISO 19650) - Grundlagen der Methodik

Anwendungsfälle
 

Grundlagen der integralen Planung

  • Digitale, integrale Planungswerkzeuge, Schnittstellen (VDI 3805)
    • TGA-Planung
    • Architektur
    • Bauingenieurwesen
    • Gebäudemanagement
    • Energiemanagement
    • Monitoring (Einführung)
  • Methoden zur Datenaufnahme und Visualisierung von bestehenden und älteren Gebäuden
    • Gebäude Scannen
    • AR / VR

Teil 2 Bauphysikalische Grundlagen

Energiesparender Wärmeschutz und Mindestwärmeschutz

  • Wärmeübertragung
  • U-Wert-Berechnung
  • U-Wert-Ermittlung im Bestand
  • Mindestoberflächentemperatur
  • Anforderungen GEG an die Gebäudehülle
     

Wärmebrücken

  • Grundlagen
  • Berechnungen
  • Wärmebrückenkataloge
  • Möglichkeiten der Wärmebrückenbewertung gemäß GEG
     

Lüftungswärmeverluste

  • Arten von Lüftungswärmeverlusten
  • Luftdichtheit der Gebäudehülle
  • Luftdichtheitstest
  • Finden von Leckagen
     

Sommerlicher Wärmeschutz

  • Einflussfaktoren auf den sommerlichen Wärmeschutz
    ⇒ transparente Bauteile
    ⇒ Verschattungsmaßnahmen

Seminarleitung

Prof. Dr.-Ing, Henriette Strotmann lehrt und forscht an der FH im FB Bauingenieurwesen und betreibt dort ein BIM-Labor, in dem die Digitalisierung der Bauwelt interdisziplinär und modellbasiert gelehrt und weiter erforscht wird.
 

Dr.-Ing. Martin Lenting lehrt und forscht an der FH Münster im Fachbereich Bauingenieurwesen und ist als staatlich anerkannter Sachverständiger für Schall- und Wärmeschutz sowie als DGNB-Auditor in der Fachplanung Bauphysik im Ingenieurbüro WSW Ingenieure GmbH & Co. KG tätig.
 

Prof. Dr.-Ing. Peter Hollenbeck arbeitete mehrere Jahre als Leiter des Produktmanagements beim Softwareunternehmen LINEAR (Aachen) und wechselte Anfang 2024 an die FH Münster. Sein Lehrgebiet ist die digitale Planung und BIM in der technischen Gebäudeausrüstung.

3 Wahlpflichtmodule

Sie haben die Wahl, mindestens drei Wahlpflichtmodule aus den folgenden Seminaren zu wählen. Die Auswahl können Sie bei der Konfiguration treffen. Detailinformationen zu den jeweiligen Seminaren erhalten Sie bei Klick auf die entsprechenden "Detail"-Buttons.

Vorbereitungsworkshop (optional)

Im Vorbereitungsworkshop haben Sie die Gelegenheit, Ihr erlerntes Wissen aus den Pflichtmodulen für die Zertifikatsprüfung zum bzw. zur „Fachingenieur Energieoptimierung VDI“ mit Unterstützung der Lehrgangsleitung und im Gespräch mit anderen Teilnehmenden sowohl zu vertiefen und als auch zu verfestigen. Zudem können Sie den Workshop nutzen, um gemeinsam Beispielaufgaben zu lösen und offene Fragen zu klären. Die Teilnahme am Prüfungsvorbereitungskurs ist nicht verpflichtend, wird aber empfohlen. Er findet in der Zeit von 09:00 bis circa 17:00 Uhr online statt.

Zertifikatsprüfung

Nach erfolgreichem Abschluss der vier Pflichtmodule und drei Wahlpflichtmodule können Sie an der Zertifikatsprüfung „Fachingenieur Energieoptimierung VDI“ teilnehmen. Die Zertifikatsprüfung setzt sich aus einer zweistündigen Klausur und einem 30-minütigen Fachgespräch zusammen. In der Prüfung müssen Sie nachweisen, dass Sie den im Curriculum definierten Wissensstand beherrschen. Abgefragt werden die Inhalte der Pflichtmodule. Die Prüfung findet im VDI Haus in Düsseldorf statt und ist i. d. R. von 08:30 - ca. 17:00/18:00 Uhr angesetzt.

Nach Bestehen der Prüfung sind Sie berechtigt, den Titel „Fachingenieur Energieoptimierung VDI“ zu führen. Sie erhalten zudem das VDI Zertifikat „Fachingenieur Energieoptimierung VDI“. Zur optimalen Vorbereitung auf die Prüfung empfehlen wir den Besuch des Vorbereitungsworkshops.

Zielgruppe

Der Zertifikatslehrgang richtet sich an Ingenieur*innen sowie Fach- und Führungskräfte aus folgenden Bereichen, die eine vertiefende Qualifikation im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung anstreben, insbesondere:

  • Bauabteilungen in Industrie und öffentlicher Verwaltung
  • Bauunternehmen und Bauzulieferbetriebe
  • (TGA-) Planungs-, Ingenieur-, Bautechnik- und Architekturbüros
  • Bau- und Projektleitung
  • Projektentwicklung und -steuerung

Angesprochen sind Personen, die mit den Kerngebieten der Technischen Gebäudeausrüstung vertraut sind und ihre bereits vorhandene Expertise erweitern möchten, insbesondere:

  • TGA-Ingenieure/-Verantwortliche in Unternehmen und Organisationen
  • Geschäftsführung
  • Energieberater*innen
  • Fachplaner*innen
  • Projekt- und Bauingenieur*innen
  • Architekt*innen
  • Bauherr*innen und Auftraggebende
  • Betreiber*innen von Immobilien/ Facility Management
  • Quereinsteiger*innen und Techniker*innen (Elektro-, Kälte-, Klima-, Lüftungs-, Sanitärtechnik, Automotive, …)

Lehrgangsleitung

Prof. Dr.-Ing. Bernd Boiting, FH Münster

Ihre Vorteile durch Ihre Teilnahme

  • Fundierte Theorie und hoher Praxisbezug 
  • VDI zertifizierter Titel "Fachingenieur Energieoptimierung VDI"
  • Fundierte Grundlagen in vier Pflichtmodulen
  • Ihr individueller Fokus in drei von 10 spezialisierten Wahlpflichtmodulen, passend zu Ihrem Tätigkeitsschwerpunkt im Unternehmen
  • Netzwerken mit Lehrgangsteilnehmenden und Referenten

 

Ihre Vorteile als Führungskraft sowie Personaler*in

  • Sie investieren in die gezielte Qualifizierung Ihrer Mitarbeitenden und erweitern systematisch das Know-how von Spitzenkräften Ihres Unternehmens
  • Sie binden wichtige Mitarbeitende an Ihr Unternehmen und präsentieren sich als attraktives Unternehmen für qualifizierte Nachwuchskräfte
  • Sie sichern sich Wettbewerbsvorteile durch Mitarbeitende mit anerkanntem Qualifizierungszertifikat "Fachingenieur Energieoptimierung VDI"

Lehrgang konfigurieren

Veranstaltungsnummer: L0028

Fachingenieur Energieoptimierung VDI

Details Lehrgang
4 Pflichtmodule
Fachingenieur Energieoptimierung VDI - Modul 1: Zukunftsfähige TGA-Systeme
31.03. – 01.04.2025 Steinfurt
Fachingenieur Energieoptimierung VDI - Modul 2: TGA-Software für die Gebäudesimulation
22. – 23.05.2025 Steinfurt
Fachingenieur Energieoptimierung VDI - Modul 3: Gebäudebewertungsverfahren
23. – 24.06.2025 Köln
Fachingenieur Energieoptimierung VDI - Modul 4: Grundlagen zu BIM und Planung
15. – 16.09.2025 Münster
3 Wahlpflichtmodule

Die Auswahl der Module findet bei der Konfiguration statt.

Zwischen 12.09.2024 – 25.11.2025 Mehrere Standorte
Optionale Ergänzung
Fachingenieur Energieoptimierung VDI - Vorbereitungsworkshop zur Zertifikatsprüfung
10.10.2025 Online
Zertifikatsprüfung
25.11.2025 Düsseldorf
Details Lehrgang
4 Pflichtmodule
Fachingenieur Energieoptimierung VDI - Modul 1: Zukunftsfähige TGA-Systeme
25. – 26.09.2025 Steinfurt
Fachingenieur Energieoptimierung VDI - Modul 2: TGA-Software für die Gebäudesimulation
17. – 18.11.2025 Steinfurt
Fachingenieur Energieoptimierung VDI - Modul 3: Gebäudebewertungsverfahren
13. – 14.01.2026 Köln
Fachingenieur Energieoptimierung VDI - Modul 4: Grundlagen zu BIM und Planung -
23. – 24.02.2026 Münster
3 Wahlpflichtmodule

Die Auswahl der Module findet bei der Konfiguration statt.

Zwischen 12.09.2024 – 03.02.2026 Mehrere Standorte
Optionale Ergänzung
Fachingenieur Energieoptimierung VDI - Vorbereitungsworkshop zur Zertifikatsprüfung
19.05.2026 Online
Zertifikatsprüfung
18.06.2026 Düsseldorf