Elmar Frickenstein ist langjähriger Branchenkenner und gilt als Vordenker für innovative Technologien und die Digitalisierung in der Automobilindustrie. Bei der ELIV 2024 moderiert eine Panel Discussion zum Thema Digitale Homologation.
Digitale Homologation: Der Schlüssel zu schnellerer Fahrzeugentwicklung und höherer Qualität
Die Fahrzeugentwicklung ist ohne Digitale Homologation nicht mehr vorstellbar. Davon ist der langjährige Branchenkenner Elmar Frickenstein überzeugt. Im Rahmen des Internationalen VDI-Kongresses ELIV 2024 wird eine Podiumsdiskussion zu diesem Thema moderieren wird. Seine Erwartung: „Die Digitale Homologation lässt kürzere Entwicklungszeiten bei gleichzeitig höherer Qualität und reduzierten Hardwarekosten erwarten.“
Mit dem Software Defined Vehicle zu mehr Entwicklungseffizienz und kürzerer Time-to-market
Kürzere Entwicklungszeiten, höhere Qualität, geringere Kosten
Die Entwicklungsergebnisse von ADAS/AD werden heute noch mit mehreren Millionen Kilometern erprobt und nachgewiesen. Dieser konventionelle Weg der Fahrerprobung funktioniert in Zukunft nicht mehr, macht Elmar Frickenstein deutlich: „Die (teil-) autonomen Fahrfunktionen von Level 2+ bis 5 und damit verbunden die zukünftige EE-Architektur mit ihrem hohen Maß an Integration erfordert neue Wege. Die Digitale Homologation schafft, unter anderem mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz, die Möglichkeit, bereits laufend in der Entwicklungsphase in die Validierung zu gehen.“ Dies lasse kürzere Entwicklungszeiten bei gleichzeitig höherer Qualität und reduzierten Hardwarekosten erwarten.
Enabler für weitere Schritte der Digitalisierung
Dazu haben OEMs, Tier-1, Tier-2, Chipherstellern sowie Start-ups vielversprechende, neue und zukunftsorientierte Lösungsansätze entwickelt, so der Automotive-Experte weiter: „Diese teilweise unterschiedlichen Ansätze erfordern wesentlich engere Formen der Zusammenarbeit und führen dazu, dass für die Absicherung standardisierte, branchenweite Protokolle benötigt werden. So wird die Basis geschaffen für einen schnellere Entwicklung in Bereichen, die keinen differenzierenden Charakter aufweisen. In diesem Kontext stellt Digitale Homologation einen zentralen Pre-Enabler für die Zukunft und für weitere Schritte der Digitalisierung dar.“
Stichwort Standardisierung: Als Wegbereiter für dezentrale, kollaborative Arbeitsmodelle ist Open Source Software unverzichtbar. Es erscheint nicht zielführend, dass OEMs ihre Betriebssystem-Middleware selbst pflegen und damit Investitionen sowie Ressourcen binden, die dringlich für die differenzierenden und kundenwertigen Entwicklung notwendig werden, macht Elmar Frickenstein weiter deutlich: „Die Nutzung von Open Source ist somit ein zentraler Baustein für die Zukunft. Zusammenarbeit bildet dabei das Leitprinzip, die Markendifferenzierung kann durch spezifische Merkmale an der Mensch-Maschine-Schnittstelle erfolgen. Diese macht unter anderem die gemeinsame Studie von TU München, Capgemini und ASIMI (Automotive Software Interfaces and Middleware Initiative) deutlich.“