ELIV Bühne

Connected, autonomous, shared & electric: ELIV 2021 beleuchtet Megatrends bei Elektrik, Elektronik und Software im Automobil

13.08.2021

Connected, Autonomous, Shared, Electric: Diese vier Megatrends unter der eingängigen Abkürzung „CASE“ werden das Automobil von morgen prägen und die gesamte Branche weiterhin disruptiv beschäftigen. Schon heute ist klar: Nicht nur Technologien, sondern komplette Geschäftsmodelle befinden sich in einem grundlegenden Wandel. Elektrik, Elektronik und Software verschmelzen immer stärker zu einem gemeinsamen Treiber dieser Entwicklung. Der Internationale VDI-Kongress „ELIV“ (ELectronics In Vehicles) versteht sich als Trendsetter der Branche und beleuchtet den heutigen Stand der Technologien am 20. und 21. Oktober 2021 mit Fachvorträgen, Podiumsdiskussionen und einem Ausstellungsbereich.

Bereits seit Mitte der 1980-er Jahre spiegelt der ELIV-Kongress die Entwicklung der Fahrzeugelektronik wider. Zuletzt in den Jahren 2017 und 2019 nahmen jeweils fast 150 nationale und internationale Aussteller teil, daran soll die Veranstaltung in diesem Jahr anknüpfen. Die steigende Komplexität des Fahrzeugs lässt Technologien und Branchen näher zusammenrücken und führt zu einer wachsenden Anzahl an nationalen und internationalen Playern. Die ELIV wird diesen Trends gerecht – indem der Kongress 2021 noch internationaler wird und gleichzeitig die Brücke schlägt von Mechatronik über Elektronik bis hin zu zukünftigen Software-Architekturen. Mit Rémi Bastien (Renault) aus Frankreich und Rob Csongor (Ex-NVIDIA) aus den USA wird auch das Programmkomitee noch internationaler aufgestellt.

Auto-Ausstellung bei der ELIV

ELIV 2021 wird noch internationaler

„Erstmals werden alle Vorträge der ELIV in englischer Sprache gehalten“, erklärt Dipl-Ing. Uwe Michael, Programmausschussmitglied der ELIV und ehemaliger Leiter Entwicklung Elektrik/Elektronik bei Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG: „Wir freuen uns sehr darauf, die ELIV wieder als Präsenzveranstaltung durchführen zu können und die Fachwelt zum Networking und zum fachlichen Austausch zusammenzubringen.“ Selbstverständlich wird die Veranstaltung unter Beachtung eines umfassenden Hygienekonzeptes geplant. Vortragende aus 17 Ländern von China über Isreal bis USA werden sich mit Themen unter anderem aus den Themenbereichen Künstliche Intelligenz und mechatronische Innovationen beschäftigen. Zahlreiche der über 70 Vorträge werden sich mit dem Thema Softwarestrategien und Zusammenarbeit in der Industrie (ASIMI) befassen. In seiner Key Note wird Dr. Karl-Thomas Neumann, ehemaliger Vorstand bei VW und Opel/GM mit viel Erfahrungen aus der „neuen Welt“, den notwendigen Transformationsprozess beleuchten und klare Handlungsempfehlungen geben.

Digitale Geschäftsmodelle im Blick

Da Elektronik und Software im Automobil nicht voneinander zu trennen sind, verfolgt die ELIV inhaltlich einen ganzheitlichen Ansatz, so Uwe Michael weiter: „Wir wollen Megatrends in den Bereichen Elektrik, Elektronik, Software und Architekturen abbilden. Es geht nicht um KI der KI willen, sondern darum, das Automobil als Gesamtsystem in Form hochwertiger, aktueller Vortragthemen zu beleuchten.“ Diskussionsbedarf rund um die CASE-Trends gebe es schließlich genug. Ein Beispiel: Im Connect-Umfeld wird weiter um benutzerfreundliche Dienste gerungen und der Wettbewerb der digitalen Ökosysteme ist in vollem Gange. Die Integration von Hochleistungs-Zentralrechnern in die Elektronik-Architektur stellt ebenfalls eine große Herausforderung für alle Beteiligten dar. Daneben ist die Halbleiter-Verfügbarkeit ein Thema, das die Branche bewegt. Auf dem Weg von Level 2 zu den Leveln 3, 4 und 5 sind alle Hersteller mit enormen Entwicklungskosten für automatisierte Fahrfunktionen konfrontiert. „Gleichzeitig ist aber klar, dass dieser Trend ernst genommen werden muss, nicht zuletzt wegen neuer, erfolgversprechender und lukrativer Geschäftsmodelle. Hier rücken zunehmend Serviceangebot in den Fokus“, unterstreicht Uwe Michael.

Ausstellung der ELIV

Zwei thematische Schwerpunkte

Die ELIV versteht sich in dieser Hinsicht als Impulsgeber und will erneut ihrem Ruf als international bedeutende Veranstaltung gerecht werden. Die zahlreichen neuen Elektrofahrzeuge, die aktuell auf den Markt kommen, bieten die Chance, nicht nur über zukunftsweisende Konzepte, sondern auch über erste Entwicklungs- und Markterfahrungen sowie über Antriebs- und Ladekonzepte zu diskutieren. Der Kongress wird von zwei Themenschwerpunkten geprägt sein. Zum einen werden aktuelle klassische automobile Herausforderungen wie mechatronische Innovationen, Connected Experience (UX), Interieur, Lichttechnik und Bordnetztechnologien diskutiert. Zum anderen wird im Kontext der Megatrends den neuesten softwareorientierten Technologien wie Künstliche Intelligenz, Cyber Security, Datenmanagement, Ökosysteme und den damit verbundenen Test- und Validierungstechnologien Raum gegeben.

Transformationsprozess beschleunigen

Auch das technische Hauptthema widmet sich dem Thema Software: Eine Initiative zur gemeinsamen Entwicklung von nicht-differenzierender Middleware in modernen End-2-End-Architekturen soll den Transformationsprozess für lukrative Wertschöpfung im Softwarebereich beschleunigen. Zu diskutieren sei etwa, wie viele Standards im Bereich offener Architekturen bei der Generierung und Wiederverwendung von Software möglich seien. „Was lässt sich gemeinsam tun, um notwendige Beschleunigungen zu erzielen? Wo lassen sich Doppelarbeiten vermeiden, ohne auf eine Differenzierung zu verzichten? Diese Fragen, auch im Verhältnis von OEMs und TIER1-Suppliern, haben höchste Relevanz“, erklärt Uwe Michael weiter.

Ausstellungsbereich wird aufgewertet

Ergänzend zu den Fachvorträgen können sich Teilnehmer in der großen begleitenden Fachausstellung bei Zulieferern und weiteren Dienstleistern über neue Produkte und Services informieren. Selbst die ELIV-Abendveranstaltung unterstützt die Vernetzung der Teilnehmer durch weitere Vorträge und Aktionen.

Interview mit:

Uwe Michael

Uwe Michael ist Programm-ausschussmitglied der ELIV und ehemaliger Leiter Entwicklung Elektrik/Elektronik bei Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG.