09.08.2021
Elektrische Allradantriebe: Effizienz und Performance in Einklang bringen
Elektrische Allradantriebe mit Hilfe von Optimierungsalgorithmen ganzheitlich auslegen - Fahrzeugentwicklung bedeutet stets, verschiedenste Anforderungen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen und Zielkonflikte aufzulösen. Die Konzeption elektrifizierter Allradantriebe bietet dafür ein treffendes Beispiel: Auf der einen Seite steht der Kundenwunsch nach möglichst hoher Effizienz und Reichweite, auf der anderen Seite die Intention, auch Performance und Fahrspaß zu bieten. Wie sieht in diesem Zusammenhang eine optimale Leistungsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse aus, wie lässt sich der Antrieb ganzheitlich auslegen, wie werden sich technische und wirtschaftliche Zielgrößen erreicht? Gezielte Antworten darauf bereits in der frühzeitigen Phase der Produktentwicklung können rechnergestützte Optimierungen beisteuern. Umfassende Einblicke in diese Herangehensweise bietet die Internationale VDI-Getriebetagung „DRITEV“ (DRIvetrain Transmission Electrification in Vehicles) am 13. und 14. Oktober 2021 in Bonn.
Im Zuge seines Vortrags auf der DRITEV wird Bastian Krüger, Doktorand an der Ruhr-Universität Bochum und bei der BMW Group, über die ganzheitliche Auslegung von elektrischen Allradantrieben mithilfe von Algorithmen zur Mehrzieloptimierung berichten. Die Auslegung elektrischer Allradantriebe ist durch vielschichtige, teils konkurrierende Auslegungsziele gekennzeichnet. „So müssen Effizienzziele eingehalten und Kundenanforderungen an Performance und deren Reproduzierbarkeit erfüllt werden. Zusätzlich müssen diese Lösungen betriebswirtschaftlich konkurrenzfähig sein“, erläutert Krüger.
Frühzeitig die zielführende Lösung identifizieren
Dem gegenüber steht eine große Lösungsvielfalt, die schon frühzeitig im Entwicklungsprozess aufgelöst werden will. „In diesem Spannungsfeld aus komplexen Anforderungen und großem Lösungsraum bieten rechnergestützte Optimierungsalgorithmen die Möglichkeit schon in frühen Entwicklungsstadien Wechselwirkungen zu quantifizieren, um so früh zielführende Lösungen identifizieren zu können“, erklärt Bastian Krüger. Darüber hinaus sei es möglich, auch gezielte, detaillierte Fragestellungen schneller zu beantworten. Das Resultat: Eine erhöhte Reaktionsfähigkeit im Falle sich ändernder Prämissen und Randbedingungen.