18.05.2016
Befähigen statt machen – Moderne Mitarbeiterführung
In der Unternehmenskultur der Gegenwart findet momentan ein gravierender Paradigmenwechsel in der Führungskultur statt. Die Rolle der Führungskraft verändert sich massiv. Wo es früher galt, ein Unternehmen „zu machen“, kommt es heute verstärkt darauf an, Mitarbeiter zu befähigen.
Erfolgreiche Führung im 21. Jahrhundert
Dies hat zum einen mit der steigenden Komplexität und Geschwindigkeit des Geschäftslebens zu tun. Eine einzelne Führungsperson kann dies kaum als alleiniger Entscheider bewältigen. Zum anderen verändern sich die Ansprüche gerade der jüngeren Mitarbeiter. Sie wünschen sich eine sinnvolle Arbeit und flache Hierarchien. Diese Aspekte können für sie sogar eine größere Rolle spielen als das Gehalt.
Dies bedeutet freilich nicht, dass Unternehmen nicht länger auf starke Führungspersönlichkeiten angewiesen sind. Ganz im Gegenteil. Doch Stärke drückt sich heutzutage nun einmal nicht mehr in Form „einsamer Wölfe“ aus, sondern in der Fähigkeit eines Chefs, die Potenziale seiner Mitarbeiter optimal auszuschöpfen. Dafür ist es entscheidend, dass er es schafft, hilfreiche Rahmenbedingungen herzustellen.
Authentizität als Erfolgsfaktor moderner Führungspersönlichkeiten
Der Schlüssel, um den Spagat vom Macher zum „Diener“ am Unternehmen zu bewältigen, ist Authentizität. Das liegt daran, dass die Persönlichkeit einer Führungskraft nach wie vor entscheidend für ihre Fähigkeit ist, die Mitarbeiter zu Höchstleistungen zu inspirieren.
Wenn ich Führungskräfte begleite steht eine Erkenntnis immer am Anfang eines Weges: Erfolgreiche Führungskräfte fangen immer bei sich selbst an. Dann werden sie andere motivieren können. Viele versuchen vergeblich, Veränderungen im Betrieb voran zu treiben und fordern von den Mitarbeitenden, was sie selbst nicht vorleben. Konsequenz? Menschen fühlten sich verunsichert und mauern, anstatt erhoffte Neuerungen umzusetzen.
Die unbequeme Wahrheit bleibt: Führung beginnt mit Selbstführung. Mitarbeiter lassen sich nicht motivieren. Denn diese entscheiden gerne selbst über ihre Einstellung und ihre Prioritäten. Wodurch Menschen sich jedoch begeistern lassen, wenn sie selbst Ziele und Schwerpunkte festlegen können und Aufgaben gestalten können. Hier braucht es ein gesprächsfähiges Gegenüber als Führungskraft.
Mitarbeiter durch Wertschätzung motivieren
Es kommt bei werteorientierter und wirksamer Führung eben darauf an, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen: Ihn zu befähigen, über sich hinaus zu wachsen. Wenn Mitarbeiter merken, dass ihr Chef ihnen vertraut und der ein oder andere Fehler einfach menschlich und daher in Ordnung ist, spornt sie das wirklich an.
Der moderne Vorgesetzte sollte niemals vergessen, dass er von den Kompetenzen und dem Engagement seiner Mitarbeiter lebt. So verwundert es nicht, dass Studien belegen, dass immer mehr Führungskräfte aus Unternehmen jeglicher Größe hierarchischen Strukturen eine klare Absage erteilen. Monetäre Anreize verlieren für junge Mitarbeiter zunehmend an Wert. Selbstbestimmt arbeiten zu können und für die eigene Leistung geschätzt zu werden: das steht bei der Jobsuche für viele im Mittelpunkt des Interesses.