Lehrgang

Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI

Veranstaltungsnummer: L0019

Mit VDI-Zertifikat

  • Vier Pflichtmodule: Einordnung und Grundlagen, Materialien und Ressourcen, Energetische Systemlösungen, Urbane Transformation
  • Drei Wahlpflichtmodule
  • Zertifikatsprüfung

Kommende Termine:

Frühjahrsjahrgang 2025

(ab 10. April 2025)

Herbstjahrgang 2025

(ab 23. Oktober 2025)
Konfigurieren
Alle Termine und Optionen ansehen
Inhouse buchbar
Jetzt anfragen

Teilnahmevoraussetzung

Die Teilnahmevoraussetzung für den Zertifikatslehrgang und die Prüfung ist ein ingenieurwissenschaftlicher (Fach-)Hochschulabschluss. Darüber hinaus sind mindestens drei Jahre Berufserfahrung zum Zeitpunkt der Zertifikatsprüfung nachzuweisen. Die Teilnahmequalifikation wird bei Anmeldung durch den VDI geprüft. Weitere Voraussetzung für die Teilnahme an der Zertifikatsprüfung ist der Besuch von 4 Pflichtmodulen und 3 Wahlpflichtmodulen. Sollten Sie keinen ingenieurwissenschaftlichen (Fach-)Hochschulabschluss vorweisen können, sprechen Sie uns gerne an. Bei fehlender Qualifikation und Zulassung werden wir Ihre Buchung stornieren und Sie erhalten Ihr Geld zurück.

Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI

Nachhaltiges Bauen wird daher zu einem immer wichtigeren Erfolgsfaktor für den Bausektor. Zum einen durch die steigende Nachfrage seitens privater und öffentlicher Auftraggeber, zum anderen aufgrund der stetigen Weiterentwicklung der internationalen, europäischen und deutschen Gesetzgebungen und Regelwerke. Der Zertifikatslehrgang „Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI“ verfolgt bei der Vermittlung des Themas einen ganzheitlichen Ansatz, um die Herausforderungen, Chancen und Lösungsoptionen darzustellen. Damit nachhaltige Gebäude und Städte entstehen können, sind ein interdisziplinäres, ganzheitliches Vorgehen und entsprechend ausgebildete Experten notwendig. Diese sollten über breit gefächertes Wissen zur aktuellen Gesetzgebung und Regelwerken, ökologischen Materialien, nachhaltigen Energiekonzepten, soziokulturell erstrebenswerten urbanen Räumen und den Grundprinzipien einer Kreislaufwirtschaft verfügen.

Ihre Ansprechpartnerin

Sie haben noch Fragen?

Hier finden Sie unsere FAQs und unser Informationsblatt zu den Zertifikatslehrgängen.

Aufbau des Lehrgangs

Der Zertifikatslehrgang "Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI" wurde vom VDI gemeinsam mit Experten und Expertinnen aus der Branche als praxisorientierte Qualifizierung entwickelt. Er besteht aus 7 Modulen (4 Pflicht- und 3 Wahlpflichtmodulen) und vermittelt interdisziplinäres und aktuelles Wissen, welches Sie in der Praxis anwenden können. Die Wahlpflichtmodule können Sie individuell auf Ihre fachlichen aber auch persönlichen Präferenzen auswählen. Nach Abschluss aller 7 Module können Sie den vom VDI zertifizierten Titel "Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI" erwerben. Zusätzlich besteht die Möglichkeit einen optionalen Vorbereitungsworkshop zu besuchen, welcher Sie optimal auf die Zertifikatsprüfung vorbereitet. Hinweis: Alle nachfolgenden Module können situationsbedingt auch online stattfinden.

4 Pflichtmodule

Modul 1: Einordnung und Grundlagen
Das Pflichtmodul 1 „Übergeordnete Prinzipien“ gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über die grundlegenden Konzepte des nachhaltigen Bauens und Sanierens. Sie lernen die wichtigsten Begriffe und Definitionen kennen und erfahren, welche konzeptionellen und regulatorischen Rahmenbedingungen gelten. Neben neuen Themen und Trends werden aktuelle Nachweissysteme zur Bewertung der verschiedenen Aspekte des nachhaltigen Bauens vorgestellt. In praktischen Übungen nutzen Sie digitale Berechnungstools, um die Ökobilanz eines Gebäudes zu bewerten und verschiedene Anwendungsbeispiele zu analysieren.

1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30

Einordnung in den Kontext

  • Was bedeutet Nachhaltigkeit?
  • Wo geht die Reise hin?

Status Quo: Welche Themen beschäftigen Sie momentan hinsichtlich Nachhaltigkeit? Bringen Sie Ihre Beispiele mit, die wir in der Gruppe diskutieren!

Begriffe und Definitionen

  • Nachhaltiges Bauen
  • Lebenszyklusanalyse und Ökobilanz
  • Zertifizierung und Zertifizierungssysteme
  • Sustainable Development Goals (SDG)
  • Environmental Social Governance (ESG)
  • European Green Deal
  • EU Taxonomie
  • Klimaneutralität
  • Circular Economy
  • Urban Mining


Gesetze und freiwillige Standards

  • Gesetze & Verordnungen (EU, EEG, EnEV, BauPVo)
  • Normen (DIN, ISO)
  • Richtlinien (VDI)


Bauen im Lebenszyklus

  • Herstellung – Nutzung – Lebensende
  • Analyse der Lebenszyklusphasen
  • Gesamt- statt Einzelbetrachtung für eine effiziente Nutzung von Ressourcen


Nachweis von nachhaltigem Bauen

  • Bewertung Ökologischer Aspekte (Life Cycle Assessment – LCA)
  • Bewertung Sozialer Aspekte (Social LCA - S-LCA)
  • Bewertung Ökonomischer Aspekte (Lebenszykluskostenanalyse – LCC)
  • Weitere Bewertungsansätze (Cradle to Cradle, Biodiversität, etc.)
  • Einführung in Bewertungssysteme (DGNB, BNB, Leed, BREEAM)

Umweltproduktdeklarationen (EPD) als Informationsgrundlage für die Ökobilanz

  • Was steht drin?
  • Welchen Nutzen bieten sie?


Bewertungsinstrumente

  • Überblick über gängige Ökobilanzierungs-Software und -Datenbanken (z. B. GaBi, Simapro, Elca)
  • Software für die Erstellung von Ökobilanzen im Gebäudebereich (z. B. GENERIS)

Praktische Übung: Modellierung und Auswertung eines Gebäudes in GENERIS. Wenn möglich, bringen Sie bitte einen eigenen Laptop mit.

Unternehmensnachhaltigkeit

  • Zertifizierungen: Worauf müssen Sie achten?
  • Nachhaltigkeit belegen mit Sustainability Reporting/CSR-Reporting: Kriterien und Kennzahlen
  • Effizientes Supply Chain Management

Ausblick: Wir betrachten und analysieren Anwendungsbeispiele aus aktuellen Forschungsprojekten.

Seminarleitung

Herr Dipl. oec. Michael Jäger ist Experte für Nachhaltigkeit und Lebenszyklusanalysen. Er arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Ganzheitliche Bilanzierung des Instituts für Akustik und Bauphysik (IABP) an der Universität Stuttgart. Seit April 2014 leitet er die Forschungsgruppe „Nachhaltiges Bauen“ am Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien an der Schnittstelle zwischen ökologischen und ökonomischen Fragestellungen, insbesondere im Baubereich, sowie der Nachhaltigkeitsberichterstattung und CSR-Aktivitäten auf unternehmerischer Ebene.

Modul 2: Materialien und Ressourcen
Das 2. Pflichtmodul des VDI-Zertifikatslehrgangs „Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI“ befasst sich mit dem Lebenszyklus und der Nachhaltigkeit von Baustoffen wie Stahl, Beton, Holz oder Lehm. Nicht immer ist ein Neubau die beste Lösung. Zukünftig gilt es, den Bestand möglichst lange zu nutzen und bei Sanierungsmaßnahmen und Bauprojekten verstärkt recycelte Baumaterialen – im Sinne einer Kreislaufwirtschaft – einzusetzen. Sie lernen in diesem Seminar Methoden und Instrumente kennen, um die Nachhaltigkeit von Baustoffen zu bewerten, eine Ökobilanz der Materialien zu erstellen und einen optimierten, auf Bedarf und Nutzung abgestimmten Materialmix zu ermitteln. Nach dem Seminar sind Sie in der Lage, den nachhaltigen Material- und Ressourceneinsatz selbständig zu bewerten und zu planen. Dazu werden die Lehrinhalte gemeinsam mit dem Dozenten erarbeitet und durch Praxisübungen vertieft.

1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30

Der Lebenszyklus der Materialien und Ressourcen

  • Akteure und deren Einflüsse auf die Nachhaltigkeit der Materialien
  • Ziele und Motivationen

Gruppengespräch: Welche Erfahrung bringen Sie aus Ihrem Unternehmensumfeld mit?

Herkunft von Baustoffen

  • Rohstoffgewinnung und Herstellung von Baustoffen
  • Lieferketten
  • Umweltwirkungen wie Flächen- und Wasserverbrauch
  • Schadstoffeintrag in Wasser, Luft und Boden
  • Energiebedarf und CO2-Emissionen


Wie kann Material bilanziert werden?

  • Stromanalyse
  • Input und Output
  • Ökobilanz-Methoden
  • Ressourcen- und CO2-Bilanz

Praxisübung: Wie erstellt man eine Ökobilanz? Sie erarbeiten in einer praktischen Übung mithilfe des Referenten eine eigene Ökobilanz.

Wesentliche Wirkungen und deren rechtliche Einbindung

  • Klimarisiken und Klimafolgen
  • Schädigung der Umwelt
  • Toxikologie
  • Abfall-, Arbeits-, Umwelt und Chemikalienrecht
  • Ersatzbaustoffverordnung


Bewertung der Nachhaltigkeit von Baustoffen

  • Bewertungsansätze für Baustoffe in Zertifizierungssystemen (BNB, BREEAM, DGNB, LEED)
  • Vertiefung DGNB
  • Risiken für die lokale Umwelt (ENV1.2)
  • Innenraumluftqualität (SOC1.2)
  • Verantwortungsbewusste Ressourcengewinnung (ENV1.3)
  • Rückbau- und Recyclingfreundlichkeit (TEC1.6)

Praxisübung: Sie führen eine Bewertung von Baustoffen durch.

Wie sieht der Bestand aus?

  • Schadstofferfassung
  • Sanierung
  • Entsorgung: vom Asbest bis zum Zinkabtrag
  • Hinweise zum Abfallrecht


Für welchen Bedarf wird gebaut?

  • Ist Neubau überhaupt notwendig?
  • Welchen Einfluss haben Funktion, Komfort und Nutzerwünsche auf die Nachhaltigkeit von Gebäuden?

Gruppendiskussion zur Suffizienz beim Bauen.

Nachhaltig planen

  • Planungswerkzeuge für Bestand/Sanierung und Neubau
  • Vom Konzept zum Detail
  • Berücksichtigung der Wiedernutzung von Bauteilen
  • Fokus: Klimaneutralität und Ressourcenverantwortung


Wesentliche Materialeigenschaften

  • Welche Eigenschaften machen ein Material nachhaltig?
  • Bauphysik
  • Mechanische Belastung
  • Nutzungsdauer
  • Recyclingfähigkeit

Praxisübung: Wie sieht ein optimaler Materialeinsatz aus?

Welche Baustoffe sind nachhaltig?

  • Stahl, Beton, Holz, Lehm: Eigenschaften und Potenzial
  • Beschichtungen, Dämmstoffe und Bodenbeläge


Nachhaltige Konstruktion

  • Einfluss der Funktionen
  • Bedeutung der Komplexität
  • Fokus: Trennbarkeit und Weiternutzung/Recycling


Aspekte der Gebäudenutzung

  • Luftqualität und Raumluftmessungen
  • Reinigung
  • Wartung und Instandhaltung


Das Ende der Gebäude

  • Rückbau
  • Trennen
  • Wiederverwerten
  • Recyclen
  • Entsorgen


Der weitere Weg der Ressourcen

  • Circular Economy
  • Cradle to Cradle
  • Urban Mining

Seminarleitung

Dipl.-Ing. Martin Hoffmann ist gelernter Schreiner und hat an der TU Berlin Architektur studiert. Seit Mitte der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem ökologischen Bauen und dem Umgang mit Schadstoffen in Gebäuden. Er berät seit 2004 die HafenCity Hamburg zum nachhaltigen Bauen. Herr Hoffmann ist Vorsitzender des Fachausschusses der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und seit 2009 öffentlich bestellter Sachverständiger für Innenraumluftschadstoffe. Als Auditor betreut er Kommunen, Bauherren, Architekten und Bauunternehmer bei der Planung und Umsetzung von nachhaltigen Gebäuden und Quartieren

Modul 3: Energetische Systemlösungen
Die funktionalen Anforderungen an die technische Gebäudeausstattung steigen stetig. Gleichzeitig sollen Heizungs-, Lüftungs- und Sanitäranlagen möglichst wenig Ressourcen und Energie verbrauchen. Wie dieser Spagat gelingt, zeigt das 3. Modul „Energetische Systemlösungen“ des VDI-Zertifikatlehrgangs „Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI“. Im ersten Teil des Seminars lernen Sie u. a. die energetischen Grundlagen und die verschiedenen anlagentechnischen Komponenten kennen und erfahren, wie Sie eine nachhaltige und energieeffiziente TGA planen und umsetzen. Im Fokus stehen insbesondere Komponenten zur Wärmeerzeugung und Raumlufttechnik. Außerdem vermittelt das Seminar, wie Sie natürliche Energiequellen – wie z. B. Abwasserabwärme oder Kleinwindkraftturbinen – einbinden, um die Energieeffizienz des Gesamtsystems zu erhöhen.

Der zweite Teil des Moduls beschäftigt sich mit der Gestaltung optimaler Energiekonzepte und informiert Sie über die Besonderheiten und Neuerungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG). So soll laut KfW ab Februar 2022 die Höhe der BEG-Fördergelder stärker an die CO2-Einsparung gekoppelt werden. Zahlreiche Praxistipps zeigen Ihnen u. a., wie Sie Wirtschaftlichkeit und Lebenszykluskosten berechnen und welche Simulations-Software Sie bei der energetischen Analyse unterstützt. Im abschließenden Workshop lernen Sie anhand eines konkreten Beispiels, wie Sie eigenständig ein innovatives und nachhaltiges Energiekonzept erstellen.

1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30

Teil 1: Energetische Grundlagen und Anlagenkomponenten für eine nachhaltige und energetisch hocheffiziente TGA
Technische Anlagen: Heizung, Lüftung, Sanitär

  • Parameter zur Auslegung und Größenbestimmung
  • Heizlastberechnung
  • Ermittlung der Luftmengen in Wohngebäuden, DIN 1946-6, DIN 18017-3 und Nichtwohngebäude EN 16798-1
  • Ermittlung Brauchwarmwasserbedarf für Wohngebäude und Nichtwohngebäude


Nachhaltigkeit in den anlagentechnischen Modulen

  • Anforderungen in der Gebäudetechnik
  • Wärmeversorgungsanlagen
  • Abwasser-, Wasseranlagen
  • Lufttechnische Anlagen
  • Anlagen zur Raumluftkühlung
  • Einfluss der Auslegungsparameter auf die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit der Objekte


Natürliche Energiequellen zur Erhöhung der Energieeffizienz

  • Einbindung in die TGA
  • Grundwasser
  • Abwasserwärme
  • Kleinwindkraftturbinen
  • Thermischer Auftrieb innerhalb des Gebäudes


Anlagenkomponenten zur Wärmeerzeugung: Energieeffizienz und Nachhaltigkeit

  • Gas-Brennwerttechnik
  • Biomassetechnik
  • BHKW-Technik
  • Wärmepumpentechnik
  • Solarthermie
  • Absorptionskältemaschinen


Raumlufttechnische Anlagensysteme: Energieeffizienz und Nachhaltigkeit

  • Schwerkraftkühlung und natürliche Lüftungssysteme
  • Quellluftsysteme
  • Konventionelle Systeme
  • Hybride Lüftungssysteme


Einflussfaktoren auf die Behaglichkeit

  • Raumlufthygiene
  • Schadstoffemissionen innerhalb der Gebäude
  • Thermische Behaglichkeit

Praxisübung: Sie planen in einer Gruppenarbeit zielorientiert innovative und nachhaltige Energiekonzepte.

Teil 2: Gestaltung optimaler Energiekonzepte
Einführung und Grundlagen

Übersicht wesentlicher Komponenten und wichtiger Parameter
Abstimmung der einzelnen Komponenten


Aktuelle Gesetzeslage
GEG Gebäudeenergiegesetz

  • Aufbau und Neuerungen
  • Anforderungen an Neubau und Bestand
  • Mögliche Förderungen


BEG Bundesförderung für effiziente Gebäude

  • Überblick und Besonderheiten
  • Konditionen und Förderbausteine
  • Voraussetzungen und Beantragung


Hilfreiche Praxistipps

  • Betrachtung der Wirtschaftlichkeit und Lebenszykluskosten
  • Ermittlung und Bewertung von natürlichen Energiequellen vor Ort des Objekts
  • Werkzeug von Simulationsberechnungen für die dynamische Gebäude- und Luftströmungssimulation

Workshop: Sie entwickeln ein innovatives und nachhaltiges Energiekonzept am Beispiel eines aktuell hoch ausgezeichneten Objekts einer Kindertagesstätte.

Seminarleitung

Herr Dipl. Ing. (FH) Kurt Güttinger studierte an der Fachhochschule München Versorgungstechnik. Er gründete 1978 das Ing.-Büro Güttinger und ist seit 2021 Geschäftsführer der Güttinger Ingenieure PartGmbB in Kempten im Allgäu. Das Ingenieurbüro hat sich auf Heizungs-, Sanitär-, Raumlufttechnik, Umwelthygiene und Schadstoffanalytik in Innenräumen spezialisiert. Herr Güttinger ist zugelassener Energieberater beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Deutschen Energie-Agentur (Dena).

Modul 4: Urbane Transformation
Die bisherige, in der Regel fossil geprägte Stadtentwicklung und die damit einhergehende Bodennutzung und Flächenversiegelung sind zwei der Hauptursachen des Klimawandels. Setzt sich diese Entwicklung ungebremst fort, gefährdet sie die ökologischen Lebensgrundlagen und die angestammten Lebensräume. Nur durch eine grundlegende klima-, ressourcen- und menschengerechte Transformation der Stadt- und Siedlungsstrukturen wird der Weg in eine nachhaltige Zukunft geebnet. Welche postfossilen Innovationen dabei helfen und welche Schlüsselrolle Quartiere bei der Transformation spielen, erfahren Sie in Theorie und Praxis im 4. Pflichtmodul des Zertifikatslehrgangs „Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI“.

1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30

Die ökologische Sackgasse des modern-fossilen Städtebaus

  • Technisch und strukturell
  • Sozial
  • Ökologisch
  • Systemisch
  • Historischer Kontext

Städte mit Zukunft: Leitbilder Ökopolis und Ecocity

  • Zirkular
  • Zellular
  • Lebenswert
  • Menschen- und naturgerecht
  • Resilient 

Gruppenübung: Was denken Sie? Wir freuen uns auf Ihre Erfahrungen und Projekte im moderierten Austausch mit den anderen Teilnehmenden.

Postfossile Basisinnovation

  • Chancen, Gefahren, Herausforderungen
  • Digitalisierung und Künstliche Intelligenz
  • Erneuerbare und lokale Energiewende
  • Smart City – Smart Grit
  • Dezentralisierung von Produktion und Dienstleistungen
  • Nachhaltige Mobilitätswende
  • Lokale Wasser- und Nährstoffkreisläufe
  • Blau-grüne Infrastrukturen
  • Klimaaktiver Städtebau
  • Schließung von Stoffkreisläufen
  • Urbane Nahrungsproduktion
  • Urbaner Naturschutz und Biodiversität


Die Schlüsselrolle der Quartiere

  • Renaissance des Lokalen
  • Intelligente Vernetzung auf lokaler Ebene (technisch, sozial, ökonomisch)
  • Ökologie und Ästhetik
  • Neue prozessorientierte Infrastrukturen
  • Best Practice Beispiele

Kreativlabor: Wo und wie anfangen? Sie entwickeln Transformationsideen am Beispiel einer konkreten Quartierssituation.

Das erste ökologische Gesetz …

  • …ist die Beteiligung der Bewohner und lokalen Akteure
  • Information – Kommunikation – Beteiligung
  • Lokale Demokratie
  • Humanethologisches Dreieck


Praktische Umsetzung

  • Rechtliche Rahmenbedingungen
  • Finanzierungskonzepte
  • Zertifizierungsmodelle

Praxisübung: Widerstände/Hindernisse vs. Handlungserfordernisse. Welche Chancen und Trends gibt es und wie überwinden Sie Bremsfaktoren?

Ausblick

  • EU: „The New European Bauhaus”-Initiative und der Green Deal
  • Bauhaus der Erde
  • Laborstädte und Ökodörfer weltweit
  • Die Eco City-Strategie (vom Labor in die Fläche)

Seminarleitung

Prof. Dr. Ekhart Hahn zählt zu den Pionieren einer neuen ökologischen Stadt- und Raumplanung. In den 1970/80er-Jahren prägte er u. a. die Begriffe „Siedlungsökologie“ und „Ökologischer Stadtumbau“. Er initiierte und leitete richtungweisende nationale und internationale Modellprojekte und hält Lehrveranstaltungen zum Thema ökologische Stadt- und Raumplanung an verschiedenen in- und ausländischen Hochschulen.

3 Wahlpflichtmodule

Sie haben die Wahl, mindestens drei Wahlpflichtmodule aus den folgenden Seminaren zu wählen. Die Auswahl können Sie bei der Konfiguration treffen. Detailinformationen zu den jeweiligen Seminaren erhalten Sie bei Klick auf die entsprechenden "Detail"-Buttons.

Vorbereitungsworkshop (optional)

Im Vorbereitungsworkshop haben Sie die Gelegenheit, Ihr erlerntes Wissen aus den Pflichtmodulen für die Zertifikatsprüfung zum bzw. zur „Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI“ mit Unterstützung des Lehrgangsleiters und im Gespräch mit anderen Teilnehmenden sowohl zu vertiefen und als auch zu verfestigen. Zudem können Sie den Workshop nutzen, um gemeinsam Beispielaufgaben zu lösen und offene Fragen zu klären. Die Teilnahme am Prüfungsvorbereitungskurs ist nicht verpflichtend, wird aber empfohlen. Er findet in der Zeit von 09:00 bis circa 17:00 Uhr online statt.

Zertifikatsprüfung

Nachdem Sie die vier Pflicht- und drei Wahlpflichtmodule erfolgreich absolviert haben, können Sie an der Zertifikatsprüfung „Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI“ teilnehmen. Die Prüfung erfolgt in zwei Abschnitten: einer zweistündigen schriftlichen Klausur und einem 30-minütigen Fachgespräch.

Sie müssen in der Prüfung nachweisen, dass Sie den im Curriculum definierten Wissensstand beherrschen. Prüfungsgegenstand sind die Inhalte der vier Pflichtmodule.

Die Prüfung findet im VDI-Haus in Düsseldorf statt und ist in der Regel von 08:30 bis ca. 17:00/18:00 Uhr angesetzt.

Nach bestandener Prüfung dürfen Sie den Titel „Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI“ führen. Sie erhalten zudem das VDI-Zertifikat „Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI“. Zur optimalen Vorbereitung auf die Prüfung empfehlen wir den Besuch des Vorbereitungsworkshops.

Zielgruppe

Der Zertifikatslehrgang richtet sich an:

  • Bauingenieur*innen, Bauherr*innen und Bauphysiker*innen
  • (Bau-)Planer*innen
  • Architekt*innen
  • (Energie-)Berater*innen
  • Sachverständige und Gutachter*innen im Bauwesen
  • Gebäudebetreiber
  • Asset- und Property-Manager*innen
  • Projektentwickler*innen

Von der Teilnahme profitieren insbesondere, Fach- und Führungskräfte, Entscheidungsträger*innen, Manager*innen, Ingenieur*innen und Mitarbeitende aus den folgenden Bereichen:

  • Architektur-, Ingenieur- und Planungsbüros
  • Öffentliche Verwaltungen (Behörden und Bauämter)
  • Instandhaltungs- und Bestandsmanagement
  • Generalunternehmen
  • Ausführende Bauunternehmen
  • Immobilienmanagement

Nicht nur Neu- und Quereinsteiger*innen profitieren von der Teilnahme am Zertifikatslehrgang, sondern auch alle technischen Fach- und Führungskräfte, die ihre Kenntnisse ausbauen und ein aussagekräftiges Zertifikat im Bereich des nachhaltigen Bauens und Sanierens erwerben möchten.

Lehrgangsleitung

Dipl.-Oec. Michael Jäger, Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, Stuttgart

Ihre Vorteile durch Ihre Teilnahme

  • Fundiertes theoretisches Wissen kombiniert mit einem hohen Praxisanteil
  • VDI-zertifizierter Titel „Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI“
  • Fundierte Grundlagen in 4 Pflichtmodulen
  • Individueller Fokus in 3 von 9 spezialisierten Wahlpflichtmodulen, passend zu Ihrem Tätigkeitsschwerpunkt im Unternehmen
  • Netzwerken mit Lehrgangsteilnehmenden und Referenten

Ihre Vorteile als Führungskraft sowie Personaler*in

  • Sie investieren in die Qualifikation Ihrer Mitarbeitenden und erweitern systematisch das Know-how von Spitzenkräften Ihres Unternehmens.
  • Sie binden wichtige Mitarbeitende an Ihr Unternehmen und präsentieren sich als attraktiver Arbeitgeber für qualifizierte Nachwuchskräfte.
  • Sie sichern sich Wettbewerbsvorteile durch Mitarbeitende mit anerkanntem Qualifizierungszertifikat „Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI“.   

Lehrgang konfigurieren

Veranstaltungsnummer: L0019

Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI

Details Lehrgang
4 Pflichtmodule

Die Auswahl des Termins findet bei der Konfiguration statt.

Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI - Modul 1: Übergeordnete Prinzipien
Zwischen 10.04. – 28.08.2025 Mehrere Standorte
Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI - Modul 2: Materialien und Ressourcen
Zwischen 10.04. – 28.08.2025 Mehrere Standorte
Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI - Modul 3: Energetische Systemlösungen
Zwischen 10.04. – 28.08.2025 Mehrere Standorte
Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI - Modul 4: Ganzheitliche Betrachtung
Zwischen 10.04. – 28.08.2025 Mehrere Standorte
3 Wahlpflichtmodule

Die Auswahl der Module findet bei der Konfiguration statt.

Zwischen 02.12.2024 – 21.11.2025 Mehrere Standorte
Optionale Ergänzung
Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI - Vorbereitungsworkshop zur Zertifikatsprüfung
07.11.2025 Online
Zertifikatsprüfung
26.11.2025 Düsseldorf
Details Lehrgang
4 Pflichtmodule

Die Auswahl des Termins findet bei der Konfiguration statt.

Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI - Modul 1: Übergeordnete Prinzipien
Zwischen 23.10.2025 – 27.03.2026 Mehrere Standorte
Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI - Modul 2: Materialien und Ressourcen
Zwischen 23.10.2025 – 27.03.2026 Mehrere Standorte
Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI - Modul 3: Energetische Systemlösungen
Zwischen 23.10.2025 – 27.03.2026 Mehrere Standorte
Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI - Modul 4: Ganzheitliche Betrachtung
Zwischen 23.10.2025 – 27.03.2026 Mehrere Standorte
3 Wahlpflichtmodule

Die Auswahl der Module findet bei der Konfiguration statt.

Zwischen 02.12.2024 – 13.03.2026 Mehrere Standorte
Optionale Ergänzung
Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI - Vorbereitungsworkshop zur Zertifikatsprüfung
22.05.2026 Online
Zertifikatsprüfung
24.06.2026 Düsseldorf