Lehrgang

Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI

Veranstaltungsnummer: L0019

Mit VDI-Zertifikat

  • 4 Pflichtmodule:
    → Einordnung und Grundlagen
    → Materialien und Ressourcen
    → Energetische Systemlösungen
    → Urbane Transformation
  • 3 Wahlpflichtmodule
  • Zertifikatsprüfung

Kommende Termine:

Frühjahrsjahrgang 2025

(ab 10. April 2025)

Herbstjahrgang 2025

(ab 23. Oktober 2025)
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Teilnahmevoraussetzung

Die Teilnahmevoraussetzung für den Zertifikatslehrgang und die Prüfung ist ein ingenieurwissenschaftlicher (Fach-)Hochschulabschluss. Darüber hinaus sind mindestens 3 Jahre Berufserfahrung zum Zeitpunkt der Zertifikatsprüfung nachzuweisen. Die Teilnahmequalifikation wird bei Anmeldung durch den VDI geprüft. Weitere Voraussetzung für die Teilnahme an der Zertifikatsprüfung ist der Besuch von 4 Pflicht- und 3 Wahlpflichtmodulen. Solltest du keinen ingenieurwissenschaftlichen (Fach-)Hochschulabschluss vorweisen können, sprich uns gerne an. Bei fehlender Qualifikation und Zulassung werden wir deine Buchung stornieren und du erhältst dein Geld zurück.

Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI

Nachhaltiges Bauen wird zu einem immer wichtigeren Erfolgsfaktor für den Bausektor. Zum einen durch die steigende Nachfrage seitens privater und öffentlicher Auftraggeber, zum anderen aufgrund der stetigen Weiterentwicklung der internationalen, europäischen und deutschen Gesetzgebungen und Regelwerke. Der Zertifikatslehrgang „Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI“ verfolgt bei der Vermittlung des Themas einen ganzheitlichen Ansatz, um die Herausforderungen, Chancen und Lösungsoptionen darzustellen. Damit nachhaltige Gebäude und Städte entstehen können, sind ein interdisziplinäres, ganzheitliches Vorgehen und entsprechend ausgebildete Expertinnen und Experten notwendig. Diese sollten über breit gefächertes Wissen zur aktuellen Gesetzgebung und Regelwerken, ökologischen Materialien, nachhaltigen Energiekonzepten, soziokulturell erstrebenswerten urbanen Räumen und den Grundprinzipien einer Kreislaufwirtschaft verfügen.

Ihre Ansprechpartnerin

Sie haben noch Fragen?

Hier finden Sie unsere FAQs und unser Informationsblatt zu den Zertifikatslehrgängen.

Aufbau des Lehrgangs

Der Zertifikatslehrgang "Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren" wurde vom VDI gemeinsam mit Experten und Expertinnen aus der Branche als praxisorientierte Qualifizierung entwickelt. Er besteht aus 7 Modulen (4 Pflicht- und 3 Wahlpflichtmodulen) und vermittelt interdisziplinäres und aktuelles Wissen, welches du in der Praxis anwenden kannst. Die Wahlpflichtmodule kannst du individuell auf deine fachlichen, aber auch persönlichen Präferenzen abstimmen. Nach Abschluss aller 7 Module hast du die Möglichkeit, den vom VDI zertifizierten Titel "Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren" durch erfolgreiche Teilnahme an der Abschlussprüfung zu erwerben. Zusätzlich bieten wir dir einen optionalen Vorbereitungsworkshop an, welcher dich optimal auf die Zertifikatsprüfung vorbereitet. Hinweis: Alle nachfolgenden Module können situationsbedingt auch online stattfinden.

4 Pflichtmodule

Modul 1: Einordnung und Grundlagen

Das erste Pflichtmodul „Einordnung und Grundlagen“ gibt dir einen umfassenden Überblick über die grundlegenden Konzepte des nachhaltigen Bauens und Sanierens. Du lernst die wichtigsten Begriffe und Definitionen kennen und erfährst, welche konzeptionellen und regulatorischen Rahmenbedingungen gelten. Neben neuen Themen und Trends werden aktuelle Nachweissysteme zur Bewertung der verschiedenen Aspekte des nachhaltigen Bauens vorgestellt. In praktischen Übungen nutzt du digitale Berechnungstools, um die Ökobilanz eines Gebäudes zu bewerten und verschiedene Anwendungsbeispiele zu analysieren.

1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30

Einordnung in den Kontext

  • Was bedeutet Nachhaltigkeit?
  • Wo geht die Reise hin?

Status Quo: Welche Themen beschäftigen dich momentan hinsichtlich Nachhaltigkeit? Bring gerne eigene Beispiele mit, die wir in der Gruppe diskutieren!
 

Begriffe und Definitionen

  • Nachhaltiges Bauen
  • Lebenszyklusanalyse und Ökobilanz
  • Zertifizierung und Zertifizierungssysteme
  • Sustainable Development Goals (SDG)
  • Environmental Social Governance (ESG)
  • European Green Deal
  • EU Taxonomie
  • Klimaneutralität
  • Circular Economy
  • Urban Mining
     

Gesetze und freiwillige Standards

  • Gesetze & Verordnungen (EU, EEG, EnEV, BauPVo)
  • Normen (DIN, ISO)
  • Richtlinien (VDI)
     

Bauen im Lebenszyklus

  • Herstellung – Nutzung – Lebensende
  • Analyse der Lebenszyklusphasen
  • Gesamt- statt Einzelbetrachtung für eine effiziente Nutzung von Ressourcen
     

Nachweis von nachhaltigem Bauen

  • Bewertung Ökologischer Aspekte (Life Cycle Assessment – LCA)
  • Bewertung Sozialer Aspekte (Social LCA - S-LCA)
  • Bewertung Ökonomischer Aspekte (Lebenszykluskostenanalyse – LCC)
  • Weitere Bewertungsansätze (Cradle to Cradle, Biodiversität, etc.)
  • Einführung in Bewertungssysteme (DGNB, BNB, Leed, BREEAM)
  • Umweltproduktdeklarationen (EPD) als Informationsgrundlage für die Ökobilanz
    • Was steht drin?
    • Welchen Nutzen bieten sie?

Bewertungsinstrumente

  • Überblick über gängige Ökobilanzierungs-Software und -Datenbanken (z. B. GaBi, Simapro, Elca)
  • Software für die Erstellung von Ökobilanzen im Gebäudebereich (z. B. GENERIS)

Praktische Übung: Modellierung und Auswertung eines Gebäudes in GENERIS. Wenn möglich, bring bitte einen eigenen Laptop mit.
 

Unternehmensnachhaltigkeit

  • Zertifizierungen: Worauf musst du achten?
  • Nachhaltigkeit belegen mit Sustainability Reporting/CSR-Reporting: Kriterien und Kennzahlen
  • Effizientes Supply Chain Management

Ausblick: Wir betrachten und analysieren Anwendungsbeispiele aus aktuellen Forschungsprojekten.

Seminarleitung

Herr Dipl. oec. Michael Jäger ist Experte für Nachhaltigkeit und Lebenszyklusanalysen. Er arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Ganzheitliche Bilanzierung des Instituts für Akustik und Bauphysik (IABP) an der Universität Stuttgart. Seit April 2014 leitet er die Forschungsgruppe „Nachhaltiges Bauen“ am Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien an der Schnittstelle zwischen ökologischen und ökonomischen Fragestellungen, insbesondere im Baubereich, sowie der Nachhaltigkeitsberichterstattung und CSR-Aktivitäten auf unternehmerischer Ebene.

Modul 2: Materialien und Ressourcen

Das zweite Pflichtmodul des VDI-Zertifikatslehrgangs „Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI“ befasst sich mit dem Lebenszyklus und der Nachhaltigkeit von Baustoffen wie Stahl, Beton, Holz oder Lehm. Nicht immer ist ein Neubau die beste Lösung. Zukünftig gilt es, den Bestand möglichst lange zu nutzen und bei Sanierungsmaßnahmen und Bauprojekten verstärkt recycelte Baumaterialen – im Sinne einer Kreislaufwirtschaft – einzusetzen. Du lernst in diesem Seminar Methoden und Instrumente kennen, um die Nachhaltigkeit von Baustoffen zu bewerten, eine Ökobilanz der Materialien zu erstellen und einen optimierten, auf Bedarf und Nutzung abgestimmten Materialmix zu ermitteln. Nach dem Seminar bist du in der Lage, den nachhaltigen Material- und Ressourceneinsatz selbständig zu bewerten und zu planen. Dazu werden die Lehrinhalte gemeinsam mit dem Dozenten erarbeitet und durch Praxisübungen vertieft.

1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30

Der Lebenszyklus der Materialien und Ressourcen

  • Akteure und deren Einflüsse auf die Nachhaltigkeit der Materialien
  • Ziele und Motivationen

Gruppengespräch: Welche Erfahrung bringst du aus deinem Unternehmensumfeld mit?
 

Herkunft von Baustoffen

  • Rohstoffgewinnung und Herstellung von Baustoffen
  • Lieferketten
  • Umweltwirkungen wie Flächen- und Wasserverbrauch
  • Schadstoffeintrag in Wasser, Luft und Boden
  • Energiebedarf und CO2-Emissionen


Wie kann Material bilanziert werden?

  • Stromanalyse
  • Input und Output
  • Ökobilanz-Methoden
  • Ressourcen- und CO2-Bilanz

Praxisübung: Wie erstellt man eine Ökobilanz? Du erarbeitest in einer praktischen Übung mithilfe des Referenten eine eigene Ökobilanz.
 

Wesentliche Wirkungen und deren rechtliche Einbindung

  • Klimarisiken und Klimafolgen
  • Schädigung der Umwelt
  • Toxikologie
  • Abfall-, Arbeits-, Umwelt und Chemikalienrecht
  • Ersatzbaustoffverordnung


Bewertung der Nachhaltigkeit von Baustoffen

  • Bewertungsansätze für Baustoffe in Zertifizierungssystemen (BNB, BREEAM, DGNB, LEED)
  • Vertiefung DGNB
  • Risiken für die lokale Umwelt (ENV1.2)
  • Innenraumluftqualität (SOC1.2)
  • Verantwortungsbewusste Ressourcengewinnung (ENV1.3)
  • Rückbau- und Recyclingfreundlichkeit (TEC1.6)

Praxisübung: Du führst eine Bewertung von Baustoffen durch.
 

Wie sieht der Bestand aus?

  • Schadstofferfassung
  • Sanierung
  • Entsorgung: vom Asbest bis zum Zinkabtrag
  • Hinweise zum Abfallrecht


Für welchen Bedarf wird gebaut?

  • Ist Neubau überhaupt notwendig?
  • Welchen Einfluss haben Funktion, Komfort und Nutzerwünsche auf die Nachhaltigkeit von Gebäuden?

Gruppendiskussion zur Suffizienz beim Bauen.
 

Nachhaltig planen

  • Planungswerkzeuge für Bestand/Sanierung und Neubau
  • Vom Konzept zum Detail
  • Berücksichtigung der Wiedernutzung von Bauteilen
  • Fokus: Klimaneutralität und Ressourcenverantwortung


Wesentliche Materialeigenschaften

  • Welche Eigenschaften machen ein Material nachhaltig?
  • Bauphysik
  • Mechanische Belastung
  • Nutzungsdauer
  • Recyclingfähigkeit

Praxisübung: Wie sieht ein optimaler Materialeinsatz aus?
 

Welche Baustoffe sind nachhaltig?

  • Stahl, Beton, Holz, Lehm: Eigenschaften und Potenzial
  • Beschichtungen, Dämmstoffe und Bodenbeläge


Nachhaltige Konstruktion

  • Einfluss der Funktionen
  • Bedeutung der Komplexität
  • Fokus: Trennbarkeit und Weiternutzung/Recycling


Aspekte der Gebäudenutzung

  • Luftqualität und Raumluftmessungen
  • Reinigung
  • Wartung und Instandhaltung


Das Ende der Gebäude

  • Rückbau
  • Trennen
  • Wiederverwerten
  • Recyclen
  • Entsorgen


Der weitere Weg der Ressourcen

  • Circular Economy
  • Cradle to Cradle
  • Urban Mining

Seminarleitung

Dipl.-Ing. Martin Hoffmann ist gelernter Schreiner und hat an der TU Berlin Architektur studiert. Seit Mitte der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem ökologischen Bauen und dem Umgang mit Schadstoffen in Gebäuden. Er berät seit 2004 die HafenCity Hamburg zum nachhaltigen Bauen. Herr Hoffmann ist Vorsitzender des Fachausschusses der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und seit 2009 öffentlich bestellter Sachverständiger für Innenraumluftschadstoffe. Als Auditor betreut er Kommunen, Bauherren, Architekten und Bauunternehmer bei der Planung und Umsetzung von nachhaltigen Gebäuden und Quartieren.

Modul 3: Energetische Systemlösungen

Die funktionalen Anforderungen an die technische Gebäudeausstattung steigen stetig. Gleichzeitig sollen Heizungs-, Lüftungs- und Sanitäranlagen möglichst wenig Ressourcen und Energie verbrauchen. Wie dieser Spagat gelingt, zeigt das dritte Modul „Energetische Systemlösungen“ des Zertifikatlehrgangs „Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI“. Im ersten Teil des Seminars lernst du u. a. die energetischen Grundlagen und die verschiedenen anlagentechnischen Komponenten kennen und erfährst, wie du eine nachhaltige und energieeffiziente TGA planen und umsetzen kannst. Im Fokus stehen insbesondere Komponenten zur Wärmeerzeugung und Raumlufttechnik. Außerdem vermittelt das Seminar, wie du natürliche Energiequellen – wie z. B. Abwasserabwärme oder Kleinwindkraftturbinen – einbindest, um die Energieeffizienz des Gesamtsystems zu erhöhen.

Der zweite Teil des Moduls beschäftigt sich mit der Gestaltung optimaler Energiekonzepte und informiert dich über die Besonderheiten und Neuerungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG). So soll laut KfW ab Februar 2022 die Höhe der BEG-Fördergelder stärker an die CO2-Einsparung gekoppelt werden. Zahlreiche Praxistipps zeigen dir u. a., wie du Wirtschaftlichkeit und Lebenszykluskosten berechnest und welche Simulations-Software dich bei der energetischen Analyse unterstützt. Im abschließenden Workshop lernst du anhand eines konkreten Beispiels, wie du eigenständig ein innovatives und nachhaltiges Energiekonzept erstellst.

1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30

Teil 1: Energetische Grundlagen und Anlagenkomponenten für eine nachhaltige und energetisch hocheffiziente TGA

 

Technische Anlagen: Heizung, Lüftung, Sanitär

  • Parameter zur Auslegung und Größenbestimmung
  • Heizlastberechnung
  • Ermittlung der Luftmengen in Wohngebäuden, DIN 1946-6, DIN 18017-3 und Nichtwohngebäude EN 16798-1
  • Ermittlung Brauchwarmwasserbedarf für Wohngebäude und Nichtwohngebäude


Nachhaltigkeit in den anlagentechnischen Modulen

  • Anforderungen in der Gebäudetechnik
  • Wärmeversorgungsanlagen
  • Abwasser-, Wasseranlagen
  • Lufttechnische Anlagen
  • Anlagen zur Raumluftkühlung
  • Einfluss der Auslegungsparameter auf die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit der Objekte


Natürliche Energiequellen zur Erhöhung der Energieeffizienz

  • Einbindung in die TGA
  • Grundwasser
  • Abwasserwärme
  • Kleinwindkraftturbinen
  • Thermischer Auftrieb innerhalb des Gebäudes


Anlagenkomponenten zur Wärmeerzeugung: Energieeffizienz und Nachhaltigkeit

  • Gas-Brennwerttechnik
  • Biomassetechnik
  • BHKW-Technik
  • Wärmepumpentechnik
  • Solarthermie
  • Absorptionskältemaschinen


Raumlufttechnische Anlagensysteme: Energieeffizienz und Nachhaltigkeit

  • Schwerkraftkühlung und natürliche Lüftungssysteme
  • Quellluftsysteme
  • Konventionelle Systeme
  • Hybride Lüftungssysteme


Einflussfaktoren auf die Behaglichkeit

  • Raumlufthygiene
  • Schadstoffemissionen innerhalb der Gebäude
  • Thermische Behaglichkeit

Praxisübung: Du planst in einer Gruppenarbeit zielorientiert innovative und nachhaltige Energiekonzepte.
 

Teil 2: Gestaltung optimaler Energiekonzepte

Einführung und Grundlagen

  • Übersicht wesentlicher Komponenten und wichtiger Parameter
  • Abstimmung der einzelnen Komponenten


Aktuelle Gesetzeslage

  • GEG Gebäudeenergiegesetz
    • Aufbau und Neuerungen
    • Anforderungen an Neubau und Bestand
    • Mögliche Förderungen
  • BEG Bundesförderung für effiziente Gebäude

    • Überblick und Besonderheiten
    • Konditionen und Förderbausteine
    • Voraussetzungen und Beantragung
    • Betrachtung der Wirtschaftlichkeit und Lebenszykluskosten
    • Ermittlung und Bewertung von natürlichen Energiequellen vor Ort des Objekts
    • Werkzeug von Simulationsberechnungen für die dynamische Gebäude- und Luftströmungssimulation


Hilfreiche Praxistipps

Workshop: Du entwickelst ein innovatives und nachhaltiges Energiekonzept am Beispiel eines aktuell hoch ausgezeichneten Objekts einer Kindertagesstätte

Seminarleitung

Herr Dipl. Ing. (FH) Kurt Güttinger studierte an der Fachhochschule München Versorgungstechnik. Er gründete 1978 das Ing.-Büro Güttinger und ist seit 2021 Geschäftsführer der Güttinger Ingenieure PartGmbB in Kempten im Allgäu. Das Ingenieurbüro hat sich auf Heizungs-, Sanitär-, Raumlufttechnik, Umwelthygiene und Schadstoffanalytik in Innenräumen spezialisiert. Herr Güttinger ist zugelassener Energieberater beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Deutschen Energie-Agentur (Dena).

Modul 4: Urbane Transformation

Die bisherige, in der Regel fossil geprägte Stadtentwicklung und die damit einhergehende Bodennutzung und Flächenversiegelung sind zwei der Hauptursachen des Klimawandels. Setzt sich diese Entwicklung ungebremst fort, gefährdet sie die ökologischen Lebensgrundlagen und die angestammten Lebensräume. Nur durch eine grundlegende klima-, ressourcen- und menschengerechte Transformation der Stadt- und Siedlungsstrukturen wird der Weg in eine nachhaltige Zukunft geebnet. Welche postfossilen Innovationen dabei helfen und welche Schlüsselrolle Quartiere bei der Transformation spielen, erfährst du in Theorie und Praxis im vierten Pflichtmodul des Zertifikatslehrgangs „Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI“.

 

Highlight am ersten Tag: Exkursion in Berlin

Du unternimmst eine Exkursion zu wegweisenden Projekten in Berlin, bei denen unser Referent zum großen Teil selbst aktiv mitgewirkt hat. Lass dich inspirieren und wirf einen kritischen Blick auf die Umsetzung nachhaltiger Ideen in der Baupraxis. Die Tour ermöglicht es dir, die theoretischen Inhalte des Lehrgangs in der Praxis zu erleben und dabei sowohl Erfolge als auch Herausforderungen zu betrachten. Was ist möglich? Was kann schiefgehen? Und welche Ansätze bieten Potenzial für zukünftige Bauprojekte?

Stationen (vorbehaltlich Änderungen):

  • Haus der Statistik am Alexanderplatz – Ein Modellprojekt für soziale und ökologische Stadtentwicklung.
  • Ökohäuser Tiergarten – Energieeffizientes Wohnen mitten in der Stadt.
  • Integriertes Wasserkonzept Block 6 in Kreuzberg – Ein innovatives Wasserkreislaufsystem, das auf Ressourcenschonung und Wiederverwertung setzt.
  • Potsdamer Platz – Eine der bekanntesten urbanen Entwicklungen mit Vorzeigeprojekten, aber auch umstrittenen Entscheidungen. Was ist gelungen, was kann man lernen.
1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30

Die ökologische Sackgasse des modern-fossilen Städtebaus

  • Technisch und strukturell
  • Sozial
  • Ökologisch
  • Systemisch
  • Historischer Kontext
     

Städte mit Zukunft: Leitbilder Ökopolis und Ecocity

  • Zirkular
  • Zellular
  • Lebenswert
  • Menschen- und naturgerecht
  • Resilient 

Gruppenübung: Was denkst du? Wir freuen uns auf deine Erfahrungen und Projekte im moderierten Austausch mit den anderen Teilnehmenden.
 

Postfossile Basisinnovation

  • Chancen, Gefahren, Herausforderungen
  • Digitalisierung und Künstliche Intelligenz
  • Erneuerbare und lokale Energiewende
  • Smart City – Smart Grit
  • Dezentralisierung von Produktion und Dienstleistungen
  • Nachhaltige Mobilitätswende
  • Lokale Wasser- und Nährstoffkreisläufe
  • Blau-grüne Infrastrukturen
  • Klimaaktiver Städtebau
  • Schließung von Stoffkreisläufen
  • Urbane Nahrungsproduktion
  • Urbaner Naturschutz und Biodiversität


Die Schlüsselrolle der Quartiere

  • Renaissance des Lokalen
  • Intelligente Vernetzung auf lokaler Ebene (technisch, sozial, ökonomisch)
  • Ökologie und Ästhetik
  • Neue prozessorientierte Infrastrukturen
  • Best Practice Beispiele

Kreativlabor: Wo und wie anfangen? Du entwickelst Transformationsideen am Beispiel einer konkreten Quartierssituation.
 

Das erste ökologische Gesetz …

  • …ist die Beteiligung der Bewohner und lokalen Akteure
  • Information – Kommunikation – Beteiligung
  • Lokale Demokratie
  • Humanethologisches Dreieck


Praktische Umsetzung

  • Rechtliche Rahmenbedingungen
  • Finanzierungskonzepte
  • Zertifizierungsmodelle

Praxisübung: Widerstände/Hindernisse vs. Handlungserfordernisse. Welche Chancen und Trends gibt es und wie überwindest du Bremsfaktoren?
 

Ausblick

  • EU: „The New European Bauhaus”-Initiative und der Green Deal
  • Bauhaus der Erde
  • Laborstädte und Ökodörfer weltweit
  • Die Eco City-Strategie (vom Labor in die Fläche)

Seminarleitung

Prof. Dr. Ekhart Hahn zählt zu den Pionieren einer neuen ökologischen Stadt- und Raumplanung. In den 1970/80er-Jahren prägte er u. a. die Begriffe „Siedlungsökologie“ und „Ökologischer Stadtumbau“. Er initiierte und leitete richtungweisende nationale und internationale Modellprojekte und hält Lehrveranstaltungen zum Thema ökologische Stadt- und Raumplanung an verschiedenen in- und ausländischen Hochschulen.

3 Wahlpflichtmodule

Entscheide dich für mindestens drei Seminare aus dem folgenden Wahlpflichtbereich. Die Auswahl triffst du bei der Konfiguration. Detailinformationen zu den jeweiligen Seminaren erhältst du per Klick auf den entsprechenden "Details ansehen"-Button.

Vorbereitungsworkshop (optional)

Im Rahmen des Vorbereitungsworkshops hast du die Gelegenheit, dein erlerntes Wissen aus den Pflichtmodulen für die Zertifikatsprüfung mit Unterstützung der Lehrgangsleitung und im Gespräch mit anderen Teilnehmenden zu vertiefen.

Lerne anhand von Beispielaufgaben die Fragentypen und die Anforderungen der Zertifikatsprüfung kennen. Darüber hinaus bietet dir der Vorbereitungsworkshop die Möglichkeit, letzte offene Fragen zu klären. Der Prüfungsvorbereitungskurs ist von 09:00 bis ca. 17:00 Uhr angesetzt und findet online statt.

Die Teilnahme am Workshop ist optional, wird jedoch empfohlen.

Zertifikatsprüfung

Der Zertifikatslehrgang zum „Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren“ schließt mit der Zertifikatsprüfung ab. Die Prüfung setzt sich aus einem schriftlichen Prüfungsteil in Form einer 2-stündigen Klausur und einem mündlichen Teil zusammen, in dem ein etwa 30-minütiges Fachgespräch geführt wird.

In der Prüfung muss jede*r Teilnehmende über den im Lehrplan festgelegten Wissensstand verfügen, welcher von der Lehrgangsleitung abgefragt wird. Prüfungsrelevant sind die 4 Pflichtmodule des Lehrgangs.

Die Prüfung findet im VDI Haus in Düsseldorf statt und ist i. d. R. von 08:30 bis ca. 16:00 Uhr angesetzt.

Nach Bestehen der Prüfung verleiht dir das VDI Wissensforum das Abschlusszertifikat, welches dich dazu berechtigt, den Titel „Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren“ zu führen.

Herausragende Absolventinnen und Absolventen erhalten zudem ein Referenzschreiben der Lehrgangsleitung, wenn sie bei der Abschlussprüfung 180 oder mehr von 200 möglichen Punkten erreichen.

Zielgruppe

Der Zertifikatslehrgang „Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI“ richtet sich an:

  • Bauingenieur*innen, Bauherr*innen und Bauphysiker*innen
  • (Bau-)Planer*innen
  • Architekt*innen
  • (Energie-)Berater*innen
  • Sachverständige und Gutachter*innen im Bauwesen
  • Gebäudebetreibende
  • Asset- und Property-Manager*innen
  • Projektentwickler*innen
     

Von der Teilnahme profitieren insbesondere, Fach- und Führungskräfte, Entscheidungstragende, Manager*innen, Ingenieur*innen und Mitarbeitende aus den folgenden Bereichen:

  • Architektur-, Ingenieur- und Planungsbüros
  • Öffentliche Verwaltungen (Behörden und Bauämter)
  • Instandhaltungs- und Bestandsmanagement
  • Generalunternehmen
  • Ausführende Bauunternehmen
  • Immobilienmanagement

Neben Neu- und Quereinsteigenden wendet sich der Zertifikatslehrgang auch an alle technischen Fach- und Führungskräfte, die sowohl Kenntnisse als auch ein aussagekräftiges Zertifikat im Bereich des Nachhaltiges Bauen und Sanieren erwerben möchten.

Lehrgangsleitung

Dipl.-Oec. Michael Jäger, Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, Stuttgart

Deine Vorteile als Teilnehmer*in

  • Du erwirbst den vom VDI zertifizierten Titel „Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren“.
  • Du erwirbst in den 4 Pflichtmodulen fundiertes theoretisches Wissen und profitierst von den praxisorientierten Lehrinhalten.
  • Du wählst deinen individuellen Fokus in 3 spezialisierten Wahlpflichtmodulen, passend zum Aufgabenschwerpunkt in deinem Unternehmen.
  • Du profitierst von den Kontakten zu den anderen Teilnehmenden und Referierenden aus Forschung und Industrie und baust dein berufliches Netzwerk aus.
     

Deine Vorteile als Führungskraft sowie Personaler*in

  • Du erweiterst systematisch das Know-how von Spitzenkräften in deinem Unternehmen, indem du gezielt in die Qualifikation deiner Mitarbeitenden investierst.
  • Du präsentierst dich als attraktives Unternehmen für angehende Führungskräfte und bindest wichtige Mitarbeitende an dein Unternehmen.
  • Du sicherst dir Wettbewerbsvorteile durch Mitarbeitende mit anerkanntem Qualifizierungszertifikat „Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren“  

Lehrgang konfigurieren

Veranstaltungsnummer: L0019

Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI

Details Lehrgang
4 Pflichtmodule

Die Auswahl des Termins findet bei der Konfiguration statt.

Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI - Modul 1: Übergeordnete Prinzipien
Zwischen 10.04. – 28.08.2025 Mehrere Standorte
Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI - Modul 2: Materialien und Ressourcen
Zwischen 10.04. – 28.08.2025 Mehrere Standorte
Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI - Modul 3: Energetische Systemlösungen
Zwischen 10.04. – 28.08.2025 Mehrere Standorte
Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI - Modul 4: Ganzheitliche Betrachtung
Zwischen 10.04. – 28.08.2025 Mehrere Standorte
3 Wahlpflichtmodule

Die Auswahl der Module findet bei der Konfiguration statt.

Zwischen 05.02. – 21.11.2025 Mehrere Standorte
Optionale Ergänzung
Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI - Vorbereitungsworkshop zur Zertifikatsprüfung
07.11.2025 Online
Zertifikatsprüfung
26.11.2025 Düsseldorf
Details Lehrgang
4 Pflichtmodule

Die Auswahl des Termins findet bei der Konfiguration statt.

Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI - Modul 1: Übergeordnete Prinzipien
Zwischen 23.10.2025 – 27.03.2026 Mehrere Standorte
Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI - Modul 2: Materialien und Ressourcen
Zwischen 23.10.2025 – 27.03.2026 Mehrere Standorte
Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI - Modul 3: Energetische Systemlösungen
Zwischen 23.10.2025 – 27.03.2026 Mehrere Standorte
Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI - Modul 4: Ganzheitliche Betrachtung
Zwischen 23.10.2025 – 27.03.2026 Mehrere Standorte
3 Wahlpflichtmodule

Die Auswahl der Module findet bei der Konfiguration statt.

Zwischen 05.02.2025 – 13.03.2026 Mehrere Standorte
Optionale Ergänzung
Fachingenieur Nachhaltiges Bauen und Sanieren VDI - Vorbereitungsworkshop zur Zertifikatsprüfung
22.05.2026 Online
Zertifikatsprüfung
24.06.2026 Düsseldorf