Modul 1: Bauprojektmanagement und Baurecht
Das erste Pflichtmodul gibt dir einen Überblick zum Thema Bauprojektmanagement und zeigt auf, mit welchen Methoden du Kosten, Termine und Qualität managen. Du lernst die Grundlagen der Projektorganisation ebenso kennen wie moderne Planungs- und Projektmanagementmethoden wie z.B. BIM und Lean Construction. Außerdem erfährst du, wie sich Planungsphasen und Leistungen nach HOAI gliedern und welche Besonderheiten du beim Bauen im Bestand und beim Bauen im Betrieb beachten musst. Der letzte Teil des Pflichtmodul 1 präsentiert in verständlicher, einfacher Sprache, was Ingenieure zum Thema Baurecht und Vertragsgestaltung wissen müssen.
1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30 | BauprojektmanagementGrundlagen- Beteiligte am Bau (Vertragspartner und andere Beteiligte)
- Unternehmereinsatzformen
- Das Bauprojekt im Kreislauf von Akquisition bis Abwicklung
- Projektteams und deren Zusammenwirken in Planung und Bauausführung
- Bedarfs- und Anforderungsplanung
Kostenmanagement- Kostenermittlung nach DIN 276
- Grundlagen der Baupreiskalkulation (Angebots- und Auftragskalkulation, Arbeits- und Nachtragskalkulation
- Aufbau der Angebotskalkulation
- Kostencontrolling
Terminmanagement- Grundlagen des Terminmanagements
- Software-basiertes Terminmanagement
Qualitätsmanagement- Qualitätscontrolling in Planung und Bauausführung
Projektorganisation- Aufbauorganisation
- Zieldefinition
- Ablauforganisation
- Vertragsmanagement
- Information, Kommunikation und Dokumentation
Moderne Methoden- Virtuelle Projekträume
- Digitales Bauen und BIM
- Lean Construction
Bauprozessmanagement- Von der Bauvoranfrage bis zur Baugenehmigung
- Weitere Genehmigungsverfahren und Mitwirkungspflichten des Auftraggebers (BimSchG, Umweltrecht, Wasserrecht, Brandschutz, …)
- Baurealisierung
- Flankierende Aufgaben (Nachbarschaftsregelungen, Nutzung öffentlicher Raum, Lärm, Arbeitssicherheit)
- Bauabnahme und Gewährleistungsphase
- Inbetriebnahmemanagement (incl. Nutzungsgenehmigungen, …)
PlanungsprozessePlanungsphasen und Leistungen nach der HOAI- Was ist in welcher Phase Leistungsinhalt (Phase 0, dann Phasen 1 Grundlagenermittlung, Vorplanung, Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung, Vorbereitung der Vergabe, Mitwirkung der Vergabe, Objektüberwachung bis Objektbetreuung)
- DIN 276 mit Kostenrahmen, -schätzung, -anschlag, -ermittlung, -feststellung
- Terminplanung
- Qualitätsplanung zwischen Termin- und Kostenrahmen
Bauen im Bestand und Bauen unter Betrieb Bestandsanalyse Besondere Leistungsinhalte der Planungsphasen Zusätzliche Anforderungen aus weiterlaufendem Normalbetrieb Baurecht und Ordnungen aus IngenieurperspektiveRechtliche Rahmenbedingungen- Baugesetz und Bauordnungen
- Grundzüge von Kauf- und Werkverträgen
- Bauvertragsrecht nach BGB 650 a ff und nach VOB/B
Ordnungen und vertragliche Fixierungen - Bauvertragsformen und -abwicklung (Einheitspreisvertrag, Selbstkostenerstattungsvertrag, Stundenlohnvertrag, Pauschalverträge, Funktionalvertrag, PPP, Mehrparteienvertrag, Allianzverträge …)
- Planer- und Ingenieurverträge
- Die Einordnung von Normen und technischen Vorschriften
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Prof. Dr. Peter Gautier ist Professor für Bauwirtschaft und Bauvertragsrecht am Fachbereich Bauingenieurwesen der FH Münster. Nach dem Studium des Bauingenieurwesens an der RWTH Aachen hat er dort berufsbegleitend zur „Kooperationskultur in der Bauplanung“ promoviert und ein berufsbegleitendes Studium zum Master of Laws (LL.M.) in „Baurecht und Baubegleitung“ an der Uni Marburg absolviert. Herr Gautier arbeitete 17 Jahre in verschiedenen großen Architektur- und Generalplanungsbüros und in der Projektsteuerung, zuletzt als Prokurist, Kaufmännischer Leiter und Leiter Recht. Er ist weiterhin freiberuflich in der Bauberatung tätig. |
Modul 2: Grundlagen der Statik und Baukonstruktion
Im zweiten Pflichtmodul wird dir u.a. gezeigt, welche unterschiedlichen Kräfte auf Gebäude einwirken und wie sich die Lasten vom Dach bis zum Fundament verteilen. Du lernst verschiedene einfache statische Systeme sowie die gängigen Tragesysteme kennen und erfährst, wie du den Baugrund beurteilst und bei Bedarf stabilisierst. Abschließend widmet sich das 2-tägige Seminar speziellen Bauweisen wie dem Massivholz-, Fertigteile- und Modulbau und zeigt, welche Rolle die Themen Nachhaltigkeit und Building Information Modeling (BIM) im Bereich der Baukonstruktion spielen.
1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30 | Kräfte und Einwirkungen- Wirkung von Kräften
- Betrag und Richtung
- Zusammenwirken von Kräften
- Lasten und Einwirkungen
- Einzellasten
- Strecken- und Flächenlasten
- Welchen Weg geht die Last? – Vom Dach bis zum Fundament
- Verteilung von Kräften
- Statische Lager und Lagerkräfte
- Lastabtrag in Bauwerk und Fundament
Einfache statische Systeme- Stützen und Träger
- Stahlbeton und Spannbeton als Verbundbaustoffe
- Stabwerke
- Scheiben
Baugrund- Grundlagen zur Bodenmechanik
- Baugrundbeurteilung
- Bodenarten
- Baugrundaufbau
- Tragwirkung
- Baugrundverbesserung
- Baugrundstabilisierung
- Baugrundabdichtung
Gängige Tragsysteme- Massivbau
- Wandarten und -aufbau
- Deckensysteme
- Skelettbau
- Fachwerk und Holzständerbauweise
- Verbindungen von Bauteilen
Dächer- Steildächer
- Dachformen- und Arten
- Dachkonstruktionen/ Tragsysteme
- Fachdächer
Spezielle Bauweisen- Massivholzbau
- Fertigteilbau
- Modulbauweisen
- Building Information Modeling (BIM)
- Nachhaltigkeit
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Dr.-Ing. Harald Schneider vom Institut für Technologie und Management im Baubetrieb (TMB) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) hatte sich nach dem Studium des Bauingenieurwesens auf den Bereich Geotechnik fokussiert. Nach der Weiterbildung zum Regierungsbaumeister im höheren bautechnischen Verwaltungsdienst des Landes Baden-Württemberg kehrte er an die Universität zurück und ist mittlerweile seit 25 Jahren in Forschung und Lehre in verschiedenen Bereichen des Bauingenieurwesens aktiv. Seine Hauptlehrgebiete sind Baubetriebs- und Verfahrenstechnik, Baumaschinentechnik, Spezialtiefbau, Bestandsbau, Umwelttechnik und Projektmanagement. Er ist auch als freier beratender Ingenieur tätig. |
Modul 3: Baustoffe und Bauwerkserhaltung
Im ersten Teil des 3. Moduls lernst du die Eigenschaften und Einsatzbereiche der klassischen Konstruktionsbaustoffe kennen. Dazu zählen u.a. Stahl, Aluminium, Beton, Bitumen, Mauerwerk und Holz. Außerdem erfährst du warum Glas, welches bisher hauptsächlich bei Fassaden verwendet wurde, zunehmend auch in anderer Funktion eingesetzt wird und mit welchen besonderen Eigenschaften Kunststoffe im Bauwesen punkten.
Der zweite Teil des Seminars widmet sich dem Erhalt von Bauwerken. Du lernst die Ursachen von Schäden an Beton- und Mauerwerkskonstruktionen kennen und erfährst, mit welchen konstruktiven Maßnahmen und Oberflächenbehandlungen du Mauerwerke schützt. Außerdem vermittelt das Seminar, welche Maßnahmen für die Instandsetzung und Verstärkung von Baukonstruktionen besonders geeignet sind.
1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30 | Aufbau und Eigenschaften von Konstruktionsbaustoffen- Stahl und Aluminium
- Grundsätzliche Eigenschaften
- Elastizität, Plastizität und Verfestigung
- Kunststoffe und Gläser
- Ausgangsstoffe
- Arten
- Besondere Eigenschaften
- Bitumen, Asphalt, Teer
- Aufbau und grundsätzliche Eigenschaften
- Bitumenarten
- Mauerwerk
- Mörtel
- Mauersteinarten
- Festigkeit und Verformung von Mauerwerk
- Holz
- Aufbau und Struktur
- Holzarten und Holzwerkstoffe
- Mechanische Eigenschaften
- Beton
- Bestandteile und Mischungsentwurf
- Arbeiten mit Frischbeton
- Betonfestigkeit, Materialverhalten und Betonverformung
Bauwerkserhaltung im Beton- und Mauerwerksbau- Einführung in die Bauwerkserhaltung
- Ziele und Aufgaben
- Einwirkungen auf Bauwerke
- Nutzungs- bzw. Lebensdauer von Bauteilen und Bauwerken
- Schäden an Beton- und Mauerwerksbauten
- Schadensmechanismen bei
- Betonkonstruktionen
- Korrosion von Betonstahl
- Bewehrungskorrosion durch Karbonatisierung und Chloride
- Betonkorrosion
- Rissbildung
- Mauerwerkskonstruktionen
- Putzschäden und deren Ursachen
- Ausblühungen und Verfärbungen
- Risse, Abplatzungen und Abwitterungen
- Verformungsbedingte Schädigungen an Mauerwerksbauten
- Schutz von Mauerwerkskonstruktionen
- Konstruktive Maßnahmen
- Betontechnologische Maßnahmen und Nachbehandlung
- Zusätzliche Maßnahmen/ Oberflächenbehandlung
- Instandsetzung und Verstärkung von Baukonstruktionen
- Voruntersuchungen/ Bauwerksanalyse
- Instandsetzungsmaßnahmen/ Kernleistungen
- Verstärkungsmöglichkeiten
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Dr.-Ing. Engin Kotan von der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW), Abteilung Bautechnik, Referat Massivbau ist Lehrbeauftragter an der Hochschule Karlsruhe. Nach seinem Studium des Bauingenieurwesens arbeitete er als Projektbearbeiter und Tragwerksplaner in einem Ingenieurbüro. Am Institut für Massivbau und Baustofftechnologie, Abteilung Baustoffe und Betonbau des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) promovierte er zum Thema „Verwitterungsverhalten von Sandstein“ und war über 20 Jahre in Forschung, Lehre und Materialprüfung in verschiedenen Bereichen des Bauingenieurwesens tätig. Aktuell befasst er sich mit der Erstellung von Gutachten zu massiven Verkehrswasserbauwerken und der Beratung bei bautechnischen Fragestellungen an der BAW in Karlsruhe |
Modul 4: Grundlagen der Bauphysik
Das vierte Modul gibt dir einen Einblick in die 4 zentralen Aspekte der Bauphysik. Insbesondere erfährst du, wie Dämmungen und andere Wärmeschutzmaßnahmen im Rahmen einer energetischen Sanierung dazu beitragen, die Bauwerke energieeffizienter zu machen und Heizenergie einzusparen. Du lernst u.a. die Mechanismen des Feuchtetransports und der Feuchteübertragung kennen und erfährst, wie du die Bauakustik und Raumakustik optimierst. Der abschließende Teil des Seminars beschäftigt sich mit dem Brandverhalten von Baustoffen und Baukonstruktionen und informiert dich über die für dich relevanten Richtlinien und Normen im Bereich des Brandschutzes.
1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30 | Grundlagen der Bauphysik- Wärmeschutz
- Grundlagen baulicher Wärmeschutz
- Wärmetransport und Temperaturverlauf in Bauteilen
- Wärmetechnische Anforderungen
- Thermische Gebäudehülle
- Sommerlicher Wärmeschutz
- Energieausweise
- Energetische Sanierung
- Feuchteschutz
- Grundlagen des baulichen Feuchteschutzes
- Feuchtetransport und Feuchteübertragung
- Bauteilverhalten bei hygrischer Beanspruchung
- Schallschutz
- Grundlagen der Akustik
- Bauakustik
- Luft- und Trittschallübertragung
- Schall aus gebäudetechnischen Anlagen
- Bauakustische Anforderungen
- Hinweise für schallschutzoptimierte Gebäudeplanungen und Baukonstruktionen
- Raumakustik
- Schallausbreitung in Räumen
- Schallreflektoren und -absorber
- Raumakustische Anforderung und Planung
- Schallimmissionsschutz
- Schallausbreitung im Freien
- Lärmarten
- Lärmschutzmaßnahmen im Freien
- Brandschutz
- Grundlagen des Brandverhaltens von Baustoffen/ -teilen/ -konstruktionen
- Richtlinien und Normen
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Dipl.-Ing. Nils Münzl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Technologie und Management im Baubetrieb (TMB) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Er studierte an der Universität Karlsruhe Bauingenieurwesen mit der Spezialisierung Konstruktiver Ingenieurbau. Danach arbeitete er mehrere Jahre als Projektingenieur in den Bereichen Windingenieurwesen, Immissionsprognosen und Bauphysik. 2014 wechselte Münzl an das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Dort lehrt und forscht er u.a. zu Themen des Umweltmanagements, des Klimaschutzes und der Klimawandelanpassung des Bauwesens. |