Lehrgang

Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI

Veranstaltungsnummer: L0011

Mit VDI-Zertifikat

  • 4 Pflichtmodule:
    → Grundlagen der Energieverteilung
    → Normen, Standards und Richtlinien-Kompass für die
         Elektrokonstruktion
    → Gute Konstruktionspraxis: Planung und Projektierung
         elektrischer Maschinen und Anlagen
    → Sicherheitskonzepte und technische Dokumentation in der
         Elektrokonstruktion
  • 3 Wahlpflichtmodule
  • Zertifikatsprüfung

Kommende Termine:

Frühjahrsjahrgang 2025

(ab 24. März 2025)

Herbstjahrgang 2025

(ab 23. Oktober 2025)
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Teilnahmevoraussetzung

Die Teilnahmevoraussetzung für den Zertifikatslehrgang und die Prüfung ist ein ingenieurwissenschaftlicher (Fach-)Hochschulabschluss. Darüber hinaus sind mindestens 3 Jahre Berufserfahrung zum Zeitpunkt der Zertifikatsprüfung nachzuweisen. Die Teilnahmequalifikation wird bei Anmeldung durch den VDI geprüft. Weitere Voraussetzung für die Teilnahme an der Zertifikatsprüfung ist der Besuch von 4 Pflichtmodulen und 3 Wahlpflichtmodulen. Solltest du keinen ingenieurwissenschaftlichen (Fach-)Hochschulabschluss vorweisen können, sprich uns gerne an. Bei fehlender Qualifikation und Zulassung werden wir deine Buchung stornieren und du erhältst dein Geld zurück.

Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI

Mit steigender Integration elektronischer Bauteile und Komponenten in Maschinen und Anlagen, erhöht sich gleichermaßen der Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Elektrokonstrukteur*innen entwerfen diese elektrischen Bauteile. Folglich ist die Elektrokonstruktion neben der Forschung und Entwicklung sowie der mechanischen Konstruktion ein essenzieller Geschäftsbereich. Dabei bedarf es einer Kombination aus technischem Know-how und einem guten Verständnis für die Digitalisierung, denn das Aufgabenspektrum ist sehr breit gefächert und erstreckt sich von der Neu- bis zur Weiterentwicklung von Anlagen, Bauteilen, Baugruppen, Betriebsmitteln, Maschinen, Produkten oder Werkzeugen. Elektrokonstrukteure sind zudem während des gesamten Produktionsprozesses involviert – von der Idee über die Konstruktion bis hin zur Montage. Dies erfordert ein ganzheitliches und interdisziplinäres Denken sowie eine gute Kommunikationsfähigkeit und den Willen zur abteilungsübergreifenden Teamarbeit.

Der Zertifikatslehrgang vermittelt Fach- und Methodenkenntnisse in den folgenden Bereichen:

  • Aufgaben und Zuständigkeiten des Elektrokonstrukteurs
  • Grundlagen der Elektrotechnik
  • Normen- und Richtlinien-Kompass: u.a. Maschinen-, Niederspannungs- und EMV-Richtlinie
  • Aufbau und Planung elektrischer Installationen
  • Strategisch sinnvoll konstruieren: Wie geht man an eine Aufgabe heran?
  • Erstellung von Stromlaufplänen, Schaltplänen und Aufbauskizzen sowie die Kabelauslegung
  • IP-Schutzarten
  • Wirkungsprinzipien von Elektroinstallationen und Schaltschränken
  • Technische Dokumentation und Sicherheitskonzepte beim Betrieb elektrischer Installationen
  • Gute Konstruktionspraxis: EPLAN lesen und verstehen lernen

Ihre Ansprechpartnerin

Sie haben noch Fragen?

Hier finden Sie unsere FAQs und unser Informationsblatt zu den Zertifikatslehrgängen.

Aufbau des Lehrgangs

Der Zertifikatslehrgang "Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI" wurde vom VDI gemeinsam mit Experten und Expertinnen aus der Branche als praxisorientierte Qualifizierung entwickelt. Er besteht aus 7 Modulen (4 Pflicht- und 3 Wahlpflichtmodulen) und vermittelt interdisziplinäres und aktuelles Wissen, welches du in der Praxis anwenden kannst. Die Wahlpflichtmodule kannst du individuell auf deine fachlichen, aber auch persönlichen Präferenzen abstimmen. Nach Abschluss aller 7 Module hast du die Möglichkeit, den vom VDI zertifizierten Titel "Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI" durch erfolgreiche Teilnahme an der Abschlussprüfung zu erwerben. Zusätzlich bieten wir dir einen optionalen Vorbereitungsworkshop an, welcher dich optimal auf die Zertifikatsprüfung vorbereitet. Hinweis: Alle nachfolgenden Module können situationsbedingt auch online stattfinden.

4 Pflichtmodule

Modul 1: Grundlagen der Energieverteilung

Die zunehmende Digitalisierung erfordert einen intensiven Ausbau der Versorgung mit elektrischer Energie. Die Auslegung elektrischer Anlagen erfolgt zumeist von mittelständischen Unternehmen, die hierfür einschlägig qualifiziertes Personal benötigen. Dieses Personal steht auf dem Arbeitsmarkt derzeit nur eingeschränkt zur Verfügung.

Das erste Pflichtmodul „Elektrotechnische Grundlagen“ des Zertifikatslehrgangs schafft ein grundlegendes Verständnis für die Tätigkeitsfelder in diesem Umfeld. Du lernst Geräte und Komponenten in elektrischen Anlagen der Nieder- und Mittelspannungsebene inklusive ihrer Dimensionierungskriterien kennen und erfährst, welche Schutzanforderungen umzusetzen sind. Auf die normativen Anforderungen wird grundlegend eingegangen. Zielsetzung ist in diesem Modul der Erwerb von Systemkompetenz, d.h. das Verständnis um das Zusammenwirken der einzelnen Komponenten im gesamten System. Die Vermittlung dieser Zusammenhänge erfolgt in Präsentationen, Gruppenübungen und Diskussionen. Die Kenntnis der elektrotechnischen Grundlagen wie Spannung, Potential, Strom und Ladung werden dabei vorausgesetzt, ebenso wie die Kenntnisse zum Knotenpunkt- und Maschenumlaufverfahren.

1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30

Betriebsmittel für die Energieverteilung

  • Transformatoren, Kabel, Schaltgeräte, Lasten
  • charakteristische Merkmale und normative Bezüge
  • Dimensionierungskriterien

Anlagen für die Energieverteilung nach EN 61439

  • Umgebungsbedingungen und deren Einflüsse
  • Auslegung der Betriebsmittel im System
  • Gleichzeitigkeitsfaktoren
  • Belastungen im Normalbetrieb und unter Fehlbedingungen
  • Selektivität: Grundlagen und Umsetzung

Dokumentation von Anlagen

  • Schalt- und Stromlaufpläne
  • Unterscheidungsmerkmale
  • Beispiel Mittelspannungsverteiler: Single-Line-Diagramm
  • Beispiel Niederspannungsverteiler: Fehlersuche in Stromlaufplan

Anlagenschutz

  • Schutzanforderungen normgerecht umsetzen
  • Schutzrealisierung bei Transformatoren und Kabeln

Netzaufbau zur Energieverteilung

  • Strahlen-, Ring- und Maschennetze
  • Lastfluss- und Kurzschlussbedingungen
  • Auslastungsgrenzen
  • Integration von „Intelligenz“ als Übergang zum Smart Grid
  • Beispiele zur Ertüchtigung konventioneller Anlagen

Personenschutz: Schutz gegen elektrischen Schlag

  • Historische Entwicklung des Personenschutzes
  • Erdung als Schutzmaßnahme
    ⇒ Netzform als definierte Erdungsmaßnahme
    ⇒ Wirkung von Erdungsmaßnahmen im Netz
    ⇒ Auswirkung der Erdung auf den Personenschutz
  • Schutzanforderungen gem. VDE 0100 und VDE 0140-479
  • Aufbau und Wirkungsweise von Fundamenterdern
  • Fehlerstromschutz (RCD) und -überwachung (RCM)

CAE-Tools zur Netzberechnung 

  • Übersicht über verfügbare Tools
  • Herangehensweise zur Toolauswahl und Zieldefinition
  • Netzberechnung als Dimensionierungsvoraussetzung
  • Lastfluss- und Kurzschlussberechnungen
  • Schutz gegen Überlast und Kurzschluss, sowie elektrischen Schlag
  • Selektivität

Power Quality als Produktmerkmal für die Elektrizität

  • Ursache für Verschlechterung der Power Quality
  • Wirk-, Blind- und Scheinleistung
  • Beschreibende Kriterien der Power Quality
  • Maßnahmen zur Beeinflussung der Power Quality
     

++ Praxisübungen an Demonstratoren zur Veranschaulichung

++ Rechenübungen zu Personen-, Anlagenschutz und Kabeldimensionierung

Seminarleitung

Prof. Dr.-Ing. Dirk Brechtken, Hochschule Trier

Prof. Dr.-Ing. Dirk Brechtken ist Professor für das Fachgebiet Energieverteilung und Leiter des Instituts für energieeffiziente Systeme an der Hochschule Trier.
Als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Elektrische Anlagen der Energietechnik bis 36 kV berät er Unternehmen, begutachtet elektrische Anlagen und analysiert aufgetretene Schäden. Zuvor war er innerhalt der heutigen ABB AG in unterschiedlichen Funktionen tätig, zuletzt als zuletzt als Leiter der Entwicklung für Niederspannungsschaltanlagen.
Außerdem ist er Mitglied bei IEEE, VDE, BVS und BTE.

Modul 2: Normen, Standards und Richtlinien-Kompass für die Elektrokonstruktion

Das Fundament für die praxisorientierte Elektrokonstruktion sind die gesetzlichen Grundlagen und Normen. Ein Teil davon umfasst die Erarbeitung notwendiger Unterlagen für die Herstellung, den Betrieb sowie die Wartung und Instandhaltung.

Da aus mehreren Fachgebieten das Wissen in Zusammenhang gebracht wird, erfordert dieses die Beachtung der anwendbaren Regularien. Die Normen und Richtlinien dienen dem/ der Elektrokonstrukteur*in als Nachschlagewerk und wichtige Informationsquelle. Eine der wichtigsten Aufgabe ist es dabei, die Maschinen so zu gestalten, dass von ihr keine Gefährdungen (Risiken) ausgehen. Dies muss auch nachgewiesen werden.

Aus diesem Grund werden ein Überblick über die Grundlagen der CE-Kennzeichnung innerhalb Europas sowie deren gesetzliche Verankerung praxisorientiert dargestellt. Du erhältst so die erste Orientierung in den relevanten Normen und Richtlinie für die Elektrokonstruktion.

1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30

Notwendigkeit, Voraussetzung und Umgang mit Normen, Richtlinien und Kennzeichnungen für die Elektrokonstruktion

  • Warum CE-Kennzeichnung?
  • Schaltschrank mit oder ohne CE-Kennzeichnung?
  • Produkthaftung und Produktsicherheitsgesetz
  • Maschinenrichtlinie 2006/42/EG vs. Maschinenverordnung (EU) 2023/1230
  • Orientierung: Gekonnter Umgang mit Richtlinien und Co.
  • Wo finde ich welche Information und welche Norm und Richtlinie ist die richtige für meine Zwecke?
  • Verschiedene Informationsquellen: Amtsblatt der EU, Beuth Verlag, VDE Verlag und ZVEI

++ Praxisteil: Eigenständige Normen- und Richtlinienrecherche für die Konstruktion eines Schaltschrankes mit CE-Kennzeichnung

Normenrecherche: Unterstützung für die tägliche Arbeit

  • Schutz gegen elektrischen Schlag: IEC 61140 (VDE 0140-1)
  • Personenschutz: DIN VDE 0100-410
  • Elektrische Ausrüstung: DIN EN 60204
  • Funktionale Sicherheit: DIN EN ISO 13849-1

Richtlinien Kompass: Erfolgreiche Navigation zum effizienten Umgang mit den wichtigsten Richtlinien für die Elektrokonstruktion

  • Niederspannungsrichtlinie: NSP 2014/35/EU
  • Elektromagnetische Verträglichkeit: EMV 2014/30/EU
  • Explosionsschutz: ATEX 2014/34/EU
  • Radio Equipment Directive: RED 2014/53/EU
  • Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten: RoHS 2011/65/EU
  • SISTEMA Report: Funktionale Sicherheit
  • Risikobeurteilung nach EN 12100

++ Praxisteil: Eigenständige Recherche der notwendigen technischen Dokumente zur Auslieferung eines Schaltschrankes

Seminarleitung

Jens Müller, Gründer und Geschäftsführer, M&P Sachverständige, Brackenheim

Jens Müller ist EU-zertifizierter Sachverständiger ISO/IEC 17024 für Maschinensicherheit-CE sowie gepr. Industriemeister Elektrotechnik (IHK). Seine 25 Jahre Praxiserfahrungen im Maschinenbau sammelte er bei unterschiedlichen Unternehmen u.a. im Bereich Verpackungsmaschinen, Automationslösungen sowie im Sondermaschinenbau. Mittlerweile hat er sein eigenes Unternehmen, die M&P Sachverständigen Gesellschaft mit Schwerpunkt Maschinensicherheit und Robotik.

Modul 3: Gute Konstruktionspraxis: Planung und Projektierung elektrischer Maschinen und Anlagen

Die Elektrokonstruktion ist in verschiedenen Branchen gefragt, darunter im Energiesektor, der Fertigung und der Automatisierung. Nachdem du in der ersten zwei Modulen zum einen die elektrotechnischen Grundlagen sowie relevante Normen, Standards und Richtlinien kennengelernt hast, steigst du im 3. Pflichtmodul „Gute Konstruktionspraxis: Planung und Projektierung elektrischer Maschinen und Anlagen“ nun in die konkrete Planung elektrischer Anlagen und die Erstellung von Stromlaufplänen ein. Du lernst den Weg von der Aufgaben- und Problemstellung bis hin zur fertigen Elektrokonstruktion systematisch und praxisnah zu verstehen und auf deine Arbeitsalltag anzuwenden.

1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30

Von der Aufgabenstellung zur fertigen Elektrokonstruktion

  • Wie geht man eine Aufgabe strategisch sinnvoll an?
  • Wie finde ich den besten Lösungsansatz in der Praxis?
  • Konzeption, Design und Analyse von Elektrokonstruktion

Schaltpläne lesen und verstehen

  • Verschiedene Grundschaltungen
    ⇒ Verriegelungsschaltung, Selbsthaltung, Motoransteuerung, 2-kanaliger Not-Aus
  • Welche Arten von Schaltplänen gibt es?
    ⇒ Einpolige Darstellung, Allpolige Darstellung, Installationsplan
  • Wie ist ein Schaltplan aufgebaut?
    ⇒ Struktur nach IEC81346, Dokumentenart nach EN61355
  • Normen zur Schaltplanerstellung und Konstruktion von Anlagen und Maschinen, EN 61802-1, EN 60204, IEC61439

Erstellen von Schaltplänen

  • Festlegen der Struktur
  • Auswahl von Komponenten
  • Normgerechtes bezeichnen und darstellen der Komponenten
  • Fehler finden

Klimaberechnung von Schaltschränken   

      ⇒ Physikalische Grundlagen

      ⇒ Schaltschrankklimatisierung

  • IP Schutzart, was ist das?

Planung elektrischer Anlagen

  • Anforderungen des Kunden
  • Standort: Umgebungstemperatur, Netzform, Spannung, Frequenz)
  • Normenrecherche für deine Maschine
  • Sammeln der notwendigen Information für die Konstruktion
  • Maschine in Funktionen aufteilen
  • Auswahl von Komponenten

++ Praxisteil: Am Beispiel eines Förderbandes und den Angaben aus der mechanischen Konstruktion werden die benötigten Bauteile für die Elektrokonstruktion ermittelt. Hierbei sollen Kundenvorgaben und die Aufstellungsumgebung des Kunden berücksichtigt werden.

Erstellung von Stromlaufplänen

  • Projekt anlegen
  • Struktur festlegen
  • Kundendaten
  • Geräteorientiert vs. Symbol orientiert arbeiten
  • Bezeichnung von Geräten und Symbolen nach Norm
  • Automatische Auswertungen wie Inhaltsverzeichnis, Klemmenplan, Kabelübersicht  

Auslegung und Dimensionierung von Komponenten

  • Kabel und Leitung
  • Schütze und Motorschutzschalter
  • Schienensysteme
  • Hauptschalter

++ Praxisteil: Planung einer elektrischen Anlage mittels EPLAN: Die Teilnehmenden erleben, wie eine Elektrokonstruktion in EPLAN umgesetzt wird und profitieren von zahlreichen „Livehacks“ sowie nützlichen Tipps des Referenten.

Seminarleitung

Kai Hennings, Automation & Electrial Engineer, Siemag Tecberg GmbH, Haiger

Kai Hennings ist staatlich geprüfter Techniker für Elektrotechnik mit Schwerpunkt Energietechnik und Prozessautomation. Zudem arbeitet er seit 20 Jahren in dem Bereich Elektrokonstruktion, u.a. als Projektleiter, und aktuell als Automatisierungs- und Elektroingenieur bei der SIEMAG TECBERG group. Während seiner beruflichen Laufbahn war er in verschiedenen Branchen im Anlagen- und Maschinenbau tätig.

Seine YouTube Kanäle gehören außerdem zu den größten Kanälen weltweit in dem Bereich Elektrokonstruktion mit EPLAN.

Modul 4: Sicherheitskonzepte und technische Dokumentation in der Elektrokonstruktion

In der Fertigung und Automatisierung führen oftmals nicht konforme Sicherheitskonzepte zu schweren Unfällen. Hohe Haftungsstrafen, Rücknahme und Rückruf sind die Folge. Nicht zuletzt führen auch fehlerhafte und unvollständige Dokumentationen gleichermaßen zu hohen Haftungsrisiken.
Mit normkonformer Auslegung der Sicherheitskonzepten sowie korrekter Ausführung der technischen Dokumentation vermeidest du diese Haftungsrisiken.
Du lernst im Modul 4, wie die normativen Anforderungen zu Sicherheitskonzepten praxisorientiert umgesetzt und dokumentiert werden. Dabei spielt insbesondere die funktionale Sicherheit in der Elektrokonstruktion eine entscheidende Rolle.

1 Tag 09:00- 17:00 | 2 Tag 08:30-16:30

Technische Dokumentation

  • Sicherheitstechnische Dokumentation: BA nach ISO 20607, sowie EN 61355
    ⇒ Anforderungen bei der Gestaltung von Betriebsanleitungen von Maschinen
    ⇒ Klassifikation und Kennzeichnung von Dokumenten für Anlagen und Systeme
  • Zusammenstellung der technischen Unterlagen
  • CE-Kennzeichnung und Typenschild
    ⇒ Mindestanforderungen
    ⇒ Platzierung
    ⇒ Konsequenzen bei Anwesenheit des Typenschilds

++ Praxisübung: Erstellung einer produktbezogenen Checkliste für technische Unterlagen.

Umsetzung von Sicherheitskonzepten

  • konforme Auslegung von Sicherheitsfunktionen nach gesetzlichen Vorgaben
  • Erstellung eines Sicherheitskonzeptes
  • RBU ISO 12100
  • Funktionale Sicherheit - Spezifikation und Validierung nach ISO 13849-1/2
  • Verifizierung der Sicherheitsfunktion durch SISTEMA
    ⇒ Praxisorientierte Entwicklung und Implementierung von Sicherheitsfunktionen
    ⇒ Von der Sicherheitsfunktion zum Performance Level
    ⇒ Erstellung eines Prinzipschaltbildes mit Funktions- und Testkanälen
    ⇒ Transformation in ein sicherheitsbezogenes Blockdiagramm
    ⇒ Strukturanalyse und Übertragung nach SISTEMA
    ⇒ Gewährleistung der korrekten Durchführung gemäß den Anforderungen aus dem Bereich Produkt-Compliance

++ Praxisteil: Erstellung eines exemplarischen Sicherheitskonzeptes unter Anwendung relevanter Normen und Vorschriften.

++ Praktische Übung: Spezifizierung von Sicherheitsfunktionen abgeleitet vom Sicherheitskonzept sowie Verifizierung der Sicherheitsfunktion in SYSTEMA.

  • Gestaltung und Anbringung von Schaltschränken an Maschinen: EN 60204-1
  • Ad On: Nachweisführung und Ermittlung von Bewährtheit nach IEC 60605-4

Seminarleitung

Igor Osnizki, Geschäftsführer und Gründer von M&P Sachverständige, Brackenheim

Igor Osnizki blickt auf über 15 Jahre Praxiserfahrung in der Automatisierung mit den Schwerpunkten Produkt-Compliance sowie Funktionale Sicherheit nach IEC 60812 / IEC 61025 / IEC 61508 / IEC 62061 zurück. Zudem ist er staatlich geprüfter Elektrotechniker und EU-zertifizierter Sachverständiger ISO/IEC 17024 für Maschinensicherheit und CE-Kennzeichnung. Als langjähriger Experte in diesen Themengebieten begleitet er heute Kunden bei der erfolgreichen Umsetzung von CE-Kennzeichnungen von der Konzepterstellung über die Risikobeurteilung bis hin zur technischen Dokumentation.
Außerdem ist er CMSE® - Certified Machinery Safety Expert (TÜV Nord), gepr. Sachverständiger für Maschinensicherheit und Arbeitssicherheit (BDSF e.V.) sowie Fachkraft für Arbeitssicherheit.

3 Wahlpflichtmodule

Entscheide dich für mindestens drei Seminare aus dem folgenden Wahlpflichtbereich. Die Auswahl triffst du bei der Konfiguration. Detailinformationen zu den jeweiligen Seminaren erhältst du per Klick auf den entsprechenden "Details ansehen"-Button.

Vorbereitungsworkshop (optional)

Im Rahmen des Vorbereitungsworkshops hast du die Gelegenheit, dein erlerntes Wissen aus den Pflichtmodulen für die Zertifikatsprüfung mit Unterstützung der Lehrgangsleitung und im Gespräch mit anderen Teilnehmenden zu vertiefen.

Lerne anhand von Beispielaufgaben die Fragentypen und die Anforderungen der Zertifikatsprüfung kennen. Darüber hinaus bietet dir der Vorbereitungsworkshop die Möglichkeit, letzte offene Fragen zu klären. Der Prüfungsvorbereitungskurs ist von 09:00 bis ca. 17:00 Uhr angesetzt und findet online statt.

Die Teilnahme am Workshop ist optional, wird jedoch empfohlen.

Zertifikatsprüfung

Der Zertifikatslehrgang zum „Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI“ schließt mit der Zertifikatsprüfung ab. Die Prüfung setzt sich aus einem schriftlichen Prüfungsteil in Form einer 2-stündigen Klausur und einem mündlichen Teil zusammen, in dem ein etwa 30-minütiges Fachgespräch geführt wird.

In der Prüfung muss jede*r Teilnehmende über den im Lehrplan festgelegten Wissensstand verfügen, welcher von der Lehrgangsleitung abgefragt wird. Prüfungsrelevant sind die 4 Pflichtmodule des Lehrgangs.

Die Prüfung findet im VDI Haus in Düsseldorf statt und ist i. d. R. von 08:30 bis ca. 16:00 Uhr angesetzt.

Nach Bestehen der Prüfung verleiht dir das VDI Wissensforum das Abschlusszertifikat, welches dich dazu berechtigt, den Titel „Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI“ zu führen.

Herausragende Absolventinnen und Absolventen erhalten zudem ein Referenzschreiben der Lehrgangsleitung, wenn sie bei der Abschlussprüfung 180 oder mehr von 200 möglichen Punkten erreichen.

Zielgruppe

Der Zertifikatslehrgang richtet sich an:

  • Maschinenbauingenieur*innen
  • (Elektro-)Techniker*innen
  • Maschinentechniker*innen mit Elektroaffinität
  • Elektrotechnische Fachkräfte ohne ingenieurswissenschaftliches Studium
  • Elektromeister*innen
  • Mechatroniktechniker*innen
  • Technische Zeichner*innen
  • Quereinsteiger*innen mit entsprechender Berufserfahrung
     

Von der Teilnahme profitieren insbesondere, Fach- und Führungskräfte, Ingenieur*innen, und Mitarbeitende aus den folgenden Bereichen:

  • Maschinenbau
  • Anlagenbau
  • Ingenieurbüros
  • Elektro- und Automatisierungstechnik
  • Elektronik / Mess- und Regeltechnik / Halbleiter
  • Feinmechanik und Optik
  • Technische Dienstleistungen
  • Luft- und Raumfahrttechnik
  • Getriebe- und Antriebstechnik
  • Schiffsbau

Lehrgangsleitung

Jens Müller, Gründer und Geschäftsführer, M&P Sachverständige

Deine Vorteile als Teilnehmer*in

  • Du erwirbst den vom VDI zertifizierten Titel „Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI“.
  • Du erwirbst in den 4 Pflichtmodulen fundiertes theoretisches Wissen und profitierst von den praxisorientierten Lehrinhalten.
  • Du wählst deinen individuellen Fokus in 3 spezialisierten Wahlpflichtmodulen, passend zum Aufgabenschwerpunkt in deinem Unternehmen.
  • Du profitierst von den Kontakten zu den anderen Teilnehmenden und Referierenden aus Forschung und Industrie und baust dein berufliches Netzwerk aus.

 

Deine Vorteile als Führungskraft sowie Personaler*in

  • Du erweiterst systematisch das Know-how von Spitzenkräften in deinem Unternehmen, indem du gezielt in die Qualifikation deiner Mitarbeitenden investierst.
  • Du präsentierst dich als attraktives Unternehmen für angehende Führungskräfte und bindest wichtige Mitarbeitende an dein Unternehmen.
  • Du sicherst dir Wettbewerbsvorteile durch Mitarbeitende mit anerkanntem Qualifizierungszertifikat „Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI“.

Lehrgang konfigurieren

Veranstaltungsnummer: L0011

Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI

Details Lehrgang
4 Pflichtmodule

Die Auswahl des Termins findet bei der Konfiguration statt.

Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI - Modul 1: Grundlagen der Energieverteilung
Zwischen 24.03. – 09.09.2025 Mehrere Standorte
Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI - Modul 2: Normen, Standards und Richtlinien-Kompass
Zwischen 24.03. – 09.09.2025 Mehrere Standorte
Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI - Modul 3: Gute Konstruktionspraxis: Planung & Projektierung
Zwischen 24.03. – 09.09.2025 Mehrere Standorte
Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI - Modul 4: Sicherheitskonzepte & technische Dokumentation
Zwischen 24.03. – 09.09.2025 Mehrere Standorte
3 Wahlpflichtmodule

Die Auswahl der Module findet bei der Konfiguration statt.

Zwischen 15.01. – 28.10.2025 Mehrere Standorte
Optionale Ergänzung
Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI - Vorbereitungsworkshop zur Zertifikatsprüfung
21.10.2025 Online
Zertifikatsprüfung
19.11.2025 Düsseldorf
Details Lehrgang
4 Pflichtmodule

Die Auswahl des Termins findet bei der Konfiguration statt.

Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI - Modul 1: Grundlagen der Energieverteilung
Zwischen 23.10.2025 – 15.04.2026 Mehrere Standorte
Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI - Modul 2: Normen, Standards und Richtlinien-Kompass
Zwischen 23.10.2025 – 15.04.2026 Mehrere Standorte
Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI - Modul 3: Gute Konstruktionspraxis: Planung & Projektierung
Zwischen 23.10.2025 – 15.04.2026 Mehrere Standorte
Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI - Modul 4: Sicherheitskonzepte & technische Dokumentation
Zwischen 23.10.2025 – 15.04.2026 Mehrere Standorte
3 Wahlpflichtmodule

Die Auswahl der Module findet bei der Konfiguration statt.

Zwischen 15.01.2025 – 25.02.2026 Mehrere Standorte
Optionale Ergänzung
Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI - Vorbereitungsworkshop zur Zertifikatsprüfung
19.05.2026 Online
Zertifikatsprüfung
17.06.2026 Düsseldorf