Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI Modul 1: Grundlagen der Energieverteilung
Veranstaltungsnummer: 02LE091
- Verständnis zu Grundlagen der elektrischen Energieverteilung
- Dimensionierung von Komponenten
- Planung von Systemen
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Lehrgang anfragenDie zunehmende Digitalisierung erfordert einen intensiven Ausbau der Versorgung mit elektrischer Energie. Die Auslegung elektrischer Anlagen erfolgt zumeist von mittelständischen Unternehmen, die hierfür einschlägig qualifiziertes Personal benötigen. Dieses Personal steht auf dem Arbeitsmarkt derzeit nur eingeschränkt zur Verfügung.
Das erste Pflichtmodul „Elektrotechnische Grundlagen“ des Zertifikatslehrgangs schafft ein grundlegendes Verständnis für die Tätigkeitsfelder in diesem Umfeld. Sie lernen Geräte und Komponenten in elektrischen Anlagen der Nieder- und Mittelspannungsebene inklusive ihrer Dimensionierungskriterien kennen und erfahren, welche Schutzanforderungen umzusetzen sind. Auf die normativen Anforderungen wird grundlegend eingegangen. Zielsetzung ist in diesem Modul der Erwerb von Systemkompetenz, d.h. das Verständnis um das Zusammenwirken der einzelnen Komponenten im gesamten System. Die Vermittlung dieser Zusammenhänge erfolgt in Präsentationen, Gruppenübungen und Diskussionen. Die Kenntnis der elektrotechnischen Grundlagen wie Spannung, Potential, Strom und Ladung werden dabei vorausgesetzt, ebenso wie die Kenntnisse zum Knotenpunkt- und Maschenumlaufverfahren.
Das Modul „Elektrotechnische Grundlagen“ ist das 1. von 4 Pflicht- und 3 Wahlpflichtmodulen des Zertifikatslehrgangs „Elektrokonstruktion VDI“. Dieses Modul vermittelt Grundlagenwissen, auf das die folgenden Module aufbauen. Wir empfehlen Ihnen daher, mit diesem Modul zu beginnen und die Pflichtmodule in der vorgesehenen Reihenfolge zu besuchen. Nach erfolgreichem Abschluss aller 7 Module und bestandener Abschlussprüfung erhalten Sie das anerkannte VDI-Zertifikat „Elektrokonstruktion VDI“.
Top-Themen
- Verständnis zu Grundlagen der elektrischen Energieverteilung
- Dimensionierung von Komponenten
- Planung von Systemen
- Schutz und Sicherheit
- Power Quality
- Technische Möglichkeiten vs. wirtschaftliche Randbedingungen
- Kenntnis um normative Rahmenbedingungen
Programm
Betriebsmittel für die Energieverteilung
- Transformatoren, Kabel, Schaltgeräte, Lasten
- charakteristische Merkmale und normative Bezüge
- Dimensionierungskriterien
Anlagen für die Energieverteilung nach EN 61439
- Umgebungsbedingungen und deren Einflüsse
- Auslegung der Betriebsmittel im System
- Gleichzeitigkeitsfaktoren
- Belastungen im Normalbetrieb und unter Fehlbedingungen
- Selektivität: Grundlagen und Umsetzung
Dokumentation von Anlagen
- Schalt- und Stromlaufpläne
- Unterscheidungsmerkmale
- Beispiel Mittelspannungsverteiler: Single-Line-Diagramm
- Beispiel Niederspannungsverteiler: Fehlersuche in Stromlaufplan
Anlagenschutz
- Schutzanforderungen normgerecht umsetzen
- Schutzrealisierung bei Transformatoren und Kabeln
Netzaufbau zur Energieverteilung
- Strahlen-, Ring- und Maschennetze
- Lastfluss- und Kurzschlussbedingungen
- Auslastungsgrenzen
- Integration von „Intelligenz“ als Übergang zum Smart Grid
- Beispiele zur Ertüchtigung konventioneller Anlagen
Personenschutz: Schutz gegen elektrischen Schlag
- Historische Entwicklung des Personenschutzes
- Erdung als Schutzmaßnahme
⇒ Netzform als definierte Erdungsmaßnahme
⇒ Wirkung von Erdungsmaßnahmen im Netz
⇒ Auswirkung der Erdung auf den Personenschutz - Schutzanforderungen gem. VDE 0100 und VDE 0140-479
- Aufbau und Wirkungsweise von Fundamenterdern
- Fehlerstromschutz (RCD) und -überwachung (RCM)
CAE-Tools zur Netzberechnung
- Übersicht über verfügbare Tools
- Herangehensweise zur Toolauswahl und Zieldefinition
- Netzberechnung als Dimensionierungsvoraussetzung
- Lastfluss- und Kurzschlussberechnungen
- Schutz gegen Überlast und Kurzschluss, sowie elektrischen Schlag
- Selektivität
Power Quality als Produktmerkmal für die Elektrizität
- Ursache für Verschlechterung der Power Quality
- Wirk-, Blind- und Scheinleistung
- Beschreibende Kriterien der Power Quality
- Maßnahmen zur Beeinflussung der Power Quality
++ Praxisübungen an Demonstratoren zur Veranschaulichung
++ Rechenübungen zu Personen-, Anlagenschutz und Kabeldimensionierung
Zielgruppe
Der Zertifikatslehrgang „Fachingenieur Elektrokonstruktion VDI“ wurde für folgende Zielgruppen konzipiert:
- Maschinenbauingenieur*innen
- (Elektro-)Techniker*innen
- Maschinentechniker*innen mit Elektroaffinität
- Elektrotechnische Fachkräfte ohne ingenieurswissenschaftliches Studium
- Elektromeister*innen
- Mechatroniktechniker*innen
- Technische Zeichner*innen
- Quereinsteiger*innen mit entsprechender Berufserfahrung
Von der Teilnahme profitieren insbesondere, Fach- und Führungskräfte, Ingenieur*innen und Mitarbeitende aus den folgenden Bereichen:
- Maschinenbau
- Anlagenbau
- Ingenieurbüros
- Elektrotechnik / Automatisierungstechnik
- Elektronik / Mess- und Regeltechnik / Halbleiter
- Technische Dienstleistungen
- Getriebe- und Antriebstechnik / Lager
Nicht nur Neu- und Quereinsteiger*innen profitieren von der Teilnahme am Zertifikatslehrgang, sondern auch alle technischen Fach- und Führungskräfte, die ihre Kenntnisse ausbauen und ein aussagekräftiges Zertifikat im Bereich der Elektrokonstruktion erwerben möchten.
Ihr Referent
Prof. Dr.-Ing. Dirk Brechtken, Hochschule Trier
Prof. Dr.-Ing. Dirk Brechtken ist Professor für das Fachgebiet Energieverteilung und Leiter des Instituts für energieeffiziente Systeme an der Hochschule Trier
Als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Elektrische Anlagen der Energietechnik bis 36 kV berät er Unternehmen, begutachtet elektrische Anlagen und analysiert aufgetretene Schäden. Zuvor war er innerhalt der heutigen ABB AG in unterschiedlichen Funktionen tätig, zuletzt als zuletzt als Leiter der Entwicklung für Niederspannungsschaltanlagen.
Außerdem ist er Mitglied bei IEEE, VDE, BVS und BTE.